Tausende Arbeitnehmer fehlen wegen psychischer Leiden

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Deutschlands Arbeitnehmer waren im ersten Halbjahr an durchschnittlich 16 Tagen krankgeschrieben. Laut Bundesverband der Betriebskrankenkassen ist der Grund für Fehltage immer häufiger ein psychisches Leiden. Erstmals fällt auch bei Männern eine drastische Zunahme auf.

Die Deutschen werden immer häufiger wegen psychischer Leiden krankgeschrieben. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor, die am Montag vorgestellt wurden. Insgesamt waren die Arbeitnehmer im ersten Halbjahr durchschnittlich 16 Tage krankgeschrieben. Wie im Vorjahreszeitraum liegt der Krankenstand damit bei 4,4 Prozent.

Verantwortlich für die gleichbleibend hohe Rate ist nach BKK-Angaben der Anstieg psychischer Leiden um acht Prozent, während die Zahl der Atemwegserkrankungen im ersten Quartal um elf Prozent abnahm. Die Fehlrate insgesamt ist der Statistik zufolge so hoch wie zuletzt 1999. Ein Rekordtief gab es im Jahr 2006 mit 12,4 Krankheitstagen und einem Krankenstand von 3,4 Prozent. Die Zahlen der BKK gelten als repräsentativ.

„Es gibt seit Jahren einen eindeutigen Trend bei den psychischen Erkrankungen, neu ist in diesem Jahr ein deutlicher Anstieg bei den Männern“, sagt die Sprecherin des BKK-Bundesverbands, Christine Richter. „Die Zunahme bei den psychiatrischen Diagnosen sehen wir vor allem bei Angststörungen und Depressionen.“ Bei den Männern gab es laut BKK-Verband einen Zuwachs der Krankschreibungen wegen psychischer Leiden um 20 Prozent, bei Frauen um 18 Prozent.

Immer mehr Anforderungen im Beruf

Erst im April hatte das Bundesarbeitsministerium eigene Zahlen vorgelegt, wonach die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Krankheiten von 33,6 Millionen 2001 auf 53,5 Millionen 2010 angestiegen war. Als Gründe für die Zunahme nannte das Ministerium damals steigende Anforderungen, eine erhöhte Eigenverantwortung im Beruf, höhere Flexibilitätsanforderungen und unterbrochene Beschäftigungsverhältnisse. 2011 war in Statistiken der größten deutschen Krankenversicherung, der Barmer GEK, aufgefallen, dass die Zahl der wegen psychischer Störungen im Krankenhaus behandelten Versicherten zwischen 1990 und 2010 um knapp 130 Prozent gestiegen war.

Erschwerend kommt hinzu, dass Krankschreibungen aus psychischen Gründen mit durchschnittlich 37 Tagen am längsten dauern, selbst die Fehlzeiten wegen Krebsdiagnosen fallen mit durchschnittlich 36 Tagen kürzer aus. Ansonsten dauert eine Krankschreibung im Gesamtvergleich durchschnittlich 13 Kalendertage. Während Langzeit-Krankschreibungen von mindestens sechswöchiger Dauer nur vier Prozent aller Fälle ausmachen, verursachen sie mittlerweile knapp die Hälfte (47 Prozent) aller Krankentage.

Trotz des deutlichen Anstiegs sind psychische Leiden bei weitem nicht die häufigste Ursache für Krankheitstage: Mit 26,3 Prozent verursachen Muskel- und Skelett-erkrankungen die meisten Fehltage, und hier vor allem die Rückenleiden. Auf Platz zwei folgen Atemwegserkrankungen (14,4 Prozent der Fehlgründe). Die psychischen Leiden landen mit insgesamt 13,2 Prozent erstmals an dritter Stelle, gefolgt von den Verletzungen mit 13 Prozent.

Der Mensch ist für diese Sklavenarbeit, einfach nicht gemacht. Wie die Hühner in den Legebatterien, hocken die Sklaven in Glas- und Metallgebäuden und werden ausgesaugt.

Quellen: PRAVDA-TV/dpa/SpiegelOnline vom 14.08.2012

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About aikos2309

7 comments on “Tausende Arbeitnehmer fehlen wegen psychischer Leiden

  1. Tja, wie gut das in dieser Statistik, die Arbeitgebenden Mittelständler nicht drin sind.
    Aber wen interessiert schon der blöde Mittelstand, oder Kleinuternehmen.
    Unwichtiger Dreck der dem „Exportweltmeister“ im weg steht.
    Grossindustrie vor, noch ein Mistmittelständler weg.
    Hurra und die Merkel jubelt.

    Man sollte mal ne Statistik über die Selbstmorde durch die Arbeits / Unternehmenslage machen, mein Vate r(Wir waren ne 100 Jahre alt ebäckerei) is von einer Eisenbahnbrücke gesprungen.

  2. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass sowohl Arbeitgeber, als auch die Landes- und Bundesregierungen das Arbeitsschutzgesetz missachten, wie zum Beispiel auch in den Schulen. – Wenn s.g. Arbeitsgerichte Menschenrechte in der Arbeitswelt verbieten, kann ein Grundwertesystem in der Arbeitswelt nicht entstehen und Artikel 31 der Charta der Grundrechte nicht erfüllt werden.

    Artikel 31
    Gerechte und angemessene Arbeitsbedingungen
    (1) Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf gesunde, sichere und würdige
    Arbeitsbedingungen.
    (2) Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf eine Begrenzung der Höchst-
    arbeitszeit, auf tägliche und wöchentliche Ruhezeiten sowie auf bezahlten Jahresurlaub.

    1. Leider werden die Gesetze nicht nur missachtet, Sie werden Vorsätzlich gebrochen. Dies mit dem Wissen, das es immer wieder Personen gibt welche sich verheizen lassen, oder aus Notlage selbst zu den wiedrigsten Bedingungen arbeiten gehen.
      Hatte vor kurzem ein Angebot von einem Sicherheitsdienst mit der Aussage : bei uns macht man das Geld über die Stunden….Stundenlohnerhöhung gänzlich indiskutabel, gleich welche Qualifikation.
      Aber selbst in der „angeblich“ so gut dotierten IT-Branche (bin Wirtschaftsinformatiker) werden mittlerweile Gehälter angeboten, welche gegen jegliche Ethik, Moral und die guten Sitten verstossen. Dies alles mit der Kalkulation, den persönlichen Gewinn auf Kosten des Arbeitnehmers, zu maximieren.
      Und diese Masslosigkeit sieht man nicht nur bei Personaldienstleistern, auch bei kleinen, privaten Firmen. Fairness kann man lange suchen, die Qualität wird letztlich absolut nachrangig und nebensächlich.
      Erschreckend ist jedoch das viel zu viele Menschen anscheinend bereit sind diese Entwicklung zu akzeptieren, der Weg in die finazielle Versklavung.
      gruss

  3. Naja, die Leute wollen ja auch nichtmehr für Qualität bezahlen.
    Wozu auch, wenn ich mein brot im Discounter für die häälfte des Preises, den ein Handwerker bieten kann (Minimal) kriege, weil Maschinenfertigung und Chemiezusätze es so schön günstig machen.
    Nur als Realbeispiel.

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