Streit um Vulkanwarnung in Neuseeland

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„Überraschend“ sei der Tongariro in Neuseeland nach mehr als hundertjährigem Schlaf ausgebrochen, wurde weltweit berichtet, nachdem der Vulkan Teile der Nordinsel am vergangenen Dienstag unter Asche begrub. Auch Anwohner beschwerten sich, sie seien nicht gewarnt worden. Doch so einfach ist es nicht.

Die neuseeländische Vulkanbehörde GNS hatte bereits am 31. Juli die Warnstufe für den Tongariro auf die erste Stufe angehoben. Tagelang hatten zuvor leichte Beben nur den Berg geschüttelt, zudem war zunehmend Gas aus dem Kegel geströmt. Die Beben ereigneten sich nur knapp unter der Erdoberfläche, was ein Zeichen für aufgeströmtes Magma sein konnte.

Am Tag der Eruption jedoch irrten die Experten: Sie veröffentlichten ihre zweite Meldung zum Tongariro, in der sie es bei der untersten Warnstufe eins beließen, weil die Beben sich abgeschwächt hatten. Weiterhin war aber vermehrt Gas ausgeströmt. Nur acht Stunden nach der Mitteilung der Forscher explodierte der Tongariro.

Die Episode zeigt zweierlei: Erstens ist der Zeitpunkt eines Vulkanausbruches schwer vorherzusagen. Experten können meist lediglich erhöhte Aktivität feststellen. Zweitens sind die Warnzeichen unzuverlässig: Im Fall des Tongariro gab es keine eindringlichen Hinweise auf eine bevorstehende Eruption wie etwa Bodenschwellungen oder zune-hmende Erschütterungen. Deshalb wurde die Warnstufe nicht erhöht – und ein nachdrücklicher Alarm blieb aus.

Quellen: NASA/SpiegelOnline vom 13.08.2012

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