Amnesty International wirft dem Konzern vor, sich der Verantwortung für Öllecks an Pipelines in Nigeria zu entziehen. Ein interne Untersuchung, die bei Shell dazu vorgenommen wurde, sei ein „Fiasko“, hieß es weiter. Der Konzern rede sich mit Sabotagevorwürfen raus. Stattdessen gebe es viele Hinweise, dass die Pipelines in schlechtem Zustand seien, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Nach einer verheerenden Ölpest im Jahre 2008 sind mehr als 11.000 Klagen von Betroffenen eingereicht worden.
Ein Anwohner sagte: „Wir warten auf das Urteil des Gerichts in London. Wenn wir nicht das gewünschte Ergebnis erhalten, werden wir zu anderen Mitteln greifen. Ich denke, die Regierung ist auf der Gehaltsliste des Ölkonzerns und vertritt unsere Interessen nicht.“
Nigeria ist Afrikas Ölproduzent Nummer eins. Seit 50 Jahren wird hier Öl gefördert. Im Niger-Delta sind Ölverschmutzungen häufig. Zuletzt wurde gegen Shell wegen eines Lecks eine Geldstrafe in Höhe von rund vier Milliarden Euro verhängt. Untersuchungen zeigen, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis in der Region wieder Fischfang oder Landwirtschaft betrieben werden können.
Quellen: Amnesty International/Euronews vom 05.08.2012