Satellitenbild der Woche: Borkenkäfer-Invasion ist aus dem All sichtbar

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Wo vor wenigen Jahren noch grüne Wälder standen, zeigt sich plötzlich nur noch Braun: Satellitenaufnahmen belegen, wie sich Borkenkäfer durch eine gigantische Kiefernwald-Fläche in den Rocky Mountains gefressen haben.

(Foto: Links – Aufnahme nach einigen Jahren Borkenkäfer-Befall im September 2011. Rechts – Aufnahme aus der Zeit vor dem Befall mit Borkenkäfern im September 2005)

Selbst wenn er ausgewachsen ist, bleibt ein Bergkiefernkäfer so winzig wie ein Reiskorn. Doch wenn die Zahl dieser Tierchen anschwillt, sind ihre Spuren sogar aus dem Erdorbit zu sehen. Zwei Aufnahmen des Nasa-Satelliten „Landsat 5“ zeigen, wie die Borkenkäfer innerhalb von fünf Jahren ein Waldgebiet in den Rocky Mountains geschädigt haben. Große Bereiche, die im Jahr 2005 noch grün erschienen, waren 2011 braun – weil dort zahlreiche Kiefern abgestorben sind. Im unteren rechten Bereich der jetzt von der US-Weltraumbehörde Nasa veröffentlichten Bilder ist die Stadt Grand Lake (US-Bundesstaat Colorado) neben einem gleichnamigen See zu sehen.

Bergkiefernkäfer, die zu den Borkenkäfern gehören, nisten sich bevorzugt in sogenannte Küstenkiefern ein. Die Nadelbäume wachsen in etwas höheren Lagen zwischen 1800 und 3300 Metern. Die besonders braunen Stellen auf dem Bild seien Gebiete, in denen vor allem diese Kiefern standen. In weiterhin grünen Bereichen würden dagegen mehr Fichten und Pappeln stehen – nicht die bevorzugten Ziele der Käfer.

Gegen Bergkiefernkäfer (Dendroctonus ponderosae) können Menschen wenig ausrichten – mit Ausnahme des frühzeitigen Entfernens befallener Bäume. Denn die Tiere, die etwa ein Jahr alt werden, verbringen die meiste Zeit ihres Lebens unter der Rinde. Im Sommer oder Herbst verlassen die ausgewachsenen Tiere den Baum, in dem sie ihr Larvenstadium hinter sich gebracht haben, und bohren die Rinde eines anderen Baumes an, in den die Weibchen ihre Eier legen – bis zu hundert Stück. Die dort schlüpfenden Larven fressen sich durch das für den Baum überlebenswichtige Leitungssystem und töten ihn so.

Normalerweise ist die Zahl der Tiere in einem Wald klein, berichtet etwa die Nevada Division of Forestry. Dann seien sie durchaus nützlich, weil sie geschwächte Bäume töten und ihre Nährstoffe verarbeiten.

Doch unter bestimmten Umständen können sich die Insekten zu einer Plage entwickeln und großflächige Zerstörungen anrichten. So profitieren die Tierchen, wenn ihre natürlichen Feinde – Insekten fressende Tiere, Parasiten und bestimmte Würmer – aus verschiedenen Gründen nicht auftauchen. Und in heißen, trockenen Sommern werden die Küstenkiefern anfälliger. In sehr kalten Wintern dagegen sterben viele Bergkiefernkäfer.

Auch wenn die Insekten einen verheerenden Einfluss auf Kiefernwälder haben können, so gehen doch nicht alle braun verfärbten Bereiche auf dem Foto auf ihr Konto, so die Nasa. In der oberen Mitte und am unteren Rechten Bildrand sind Gebiete weniger grün, weil dort Holz gefällt wurde.

Hier geht es zu der interaktiven Grafik mit Schieberegler – Link

Quellen: NASA/SpiegelOnline vom 05.08.2012

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