Selbstverpflichtung der Mobilfunkbetreiber: „Im Bereich von Kindergärten und Schulen sollen bevorzugt alternative Standorte gesucht werden. “
„Für die Mobilfunksendeanlagen bedeutet dies, dass die Minimierung der Strahlen-exposition der Bevölkerung ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl sein muss. Besonders berücksichtigt werden muss die Exposition von Kindern und Jugendlichen, die sich noch in der Entwicklung befinden und in vielen Fällen gegenüber Umwelteinflüssen empfindlicher reagieren als Erwachsene.“
Im September eröffnet in Pöring eine neue Kindertagesstätte. Nun hat Vodafone auf einem Geschäftshaus gegenüber eine Mobilfunk-Antenne installiert. Viele Eltern sind besorgt und sammeln Unterschriften.
Für Gaby Lindinger passt es „einfach nicht zusammen“. Auf der einen Seite der Straße ein Haus für rund hundert Kinder zwischen ein und zehn Jahren, auf der anderen Seite knapp hundert Meter entfernt eine Mobilfunkantenne auf einem Wohn- und Geschäftshaus. Doch genau das ist die Situation in der Eglhartinger Straße im Zornedinger Ortsteil Pöring. „Ich habe Bedenken“, sagt die Leiterin des Naturkindergartens Sankt Georg. Denn wie der Name der Einrichtung verrate, würden die Kinder viel im Freien spielen und seien damit der Strahlung ausgesetzt. Der Elternbeirat sammelt jetzt Unterschriften gegen die Anlage.
Vor ein paar Wochen wurde die Antenne auf dem Haus von Günter Aneder installiert. Im Untergeschoss ist ein Friseursalon. Im September, wenn der bestehende Kindergarten in das neu gebaute Kinderhaus auf dem benachbarten Grundstück zieht, soll die Anlage in Betrieb gehen. „Ich habe hier keinen Empfang“, begründet Aneder das Bündnis mit Vodafone. Wie lange der Vertrag mit dem Mobilfunkanbieter läuft, will er nicht verraten. Nur, dass er nicht viel von der Unterschriften-Aktion im Kinderhaus hält: „Die sollen erst einmal alle ihre Handys und die ihrer Kinder wegschmeißen.“ Vodafone bestätigte auf Nachfrage der SZ den neuen Standort. Ein Sprecher spricht von einer „grundsätzlich langfristig angelegten Basisstation“.
Eltern der schräg gegenüber betreuten Kinder sowie Anwohner aber fühlen sich von der Anlage gestört. Und auch Bürgermeister Piet Mayr (CSU) ist „nicht ganz glücklich“ mit der Situation, wie er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats sagte. CSU-Gemeinderat Johann Haindl erklärte sogar: „Ich hab‘ gedacht, ich krieg‘ einen Herzinfarkt.“ Mayr sagte, die Gemeinde habe Vodafone im März eine Nutzung des BOS-Masten an der Staatsstraße 2081 angeboten. „Doch das hat Vodafone abgelehnt.“ Der Standort sei „zu weit südlich“, begründet ein Vodafone-Sprecher.
Nun könne die Gemeinde nichts weiter tun, sagt Mayr. Denn Antennen bis zu einer Höhe von zehn Metern müssen nicht baurechtlich genehmigt werden. Aber besprochen müssen sie werden, wie Grünen-Gemeinderat Helmut Obermaier fand und auf den Mobil-funkpakt der Staatsregierung verwies. Demnach sollen die Betreiberfirmen „Runde Tische“ mit den Gemeinden abhalten, um einvernehmliche Lösungen bei der Standort-suche zu finden.
Der letzte Runde Tisch in Zorneding fand 2009 statt. „Jetzt ist es so, dass die Betreiber uns lediglich über ihre neuen Standorte informieren. Zuletzt hatte die Telekom eine Antenne auf einem Geschäftshaus im Pöringer Gewerbegebiet installiert und in Kaminform verkleidet. Obermaier forderte den Gemeinderat auf, sich zu wehren. Die Verwaltung will nun ein Protestschreiben formulieren und dieses dem Gremium vorlegen.
Dass die Funk-Versorgung in Pöring sehr schlecht ist, weiß auch der Gemeinderat. 2003 hatte die Raiffeisenbank Vodafone eine Nutzung des Lagerhausturms am Bahnhof gekündigt, nachdem Anlieger gedroht hatten, ihre Konten zu kündigen. Seither wird der Ortsteil lediglich von der Telekom und E-plus versorgt. Vodafone hat eine Antenne in der Nähe des Sportplatzes in Zorneding installiert, der Norden blieb unterversorgt. „Seit Jahren ist die Versorgung hier miserabel“, klagt der Pöringer Rechtsanwalt Christian Czirnich. Die Anlage in der Eglhartinger Straße ist für ihn deshalb ein „notwendiges Übel“. „Ich will einen guten Empfang haben.“ Gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchtet er nicht, „da strahlen meine schnurlosen Telefone im Haus vermutlich stärker.“
Die Pöringerin Monika Trax bedauert ebenfalls, kaum Handy-Empfang zu haben. Die zweifache Mutter fragt sich allerdings auch: „Warum muss die Antenne ausgerechnet vor das Kinderhaus? Der Ort ist doch groß.“
Quellen: Facebook-Gruppe „Mobilfunk und Gesundheit : Wie gefährlich ist Handystrahlung ?„/sueddeutsche.de vom 06.08.2012
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Das ist wohl wie bei den Religionen. Menschen sind der Meinung, nach dem Tod „lebt“ es sich besser, aber keiner will sterben. So auch hier: viele wünschen sich eine gute Verbindung in „ihrem“ Netz, aber eine Basisstation in unmittelbarer Nähe? … bitte nicht 🙂
Ich denke keiner hat sich wirklich damit beschäftigt was Grenzwerte von ELF Mf und Mikrowellenbestrahlung angeht. Ihr tötet euch selbst aber eben erst das Hirn eurerKinder und dann das Eure.Diese sogenannten Mobilfunkantennen haben soviel mit dem zu tun wie der Bäcker mit dem Fischernetz.Ich als Bürgermeister würde einen Haftungsvertrag unterschreiben lassen von denen die aufstellen. Haftung bei gesundheitlichen Schäden bis in die 5. Generation der Nachkommen dieser tollen Hirnzerstörer. Bei einer Schadenssumme von 6 Millionen Goldmark. Wenn sie nichts zu befürchten haben,werden sie ja unterschreiben vor einem Menschengericht der Gemeinde!!!
Good post. I am experiencing some of these issues as
well..