Exoplanet verdampft mit langer Staubschleppe

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Erstaunliche Entdeckung mit dem Weltraumteleskop Kepler: Ein Exoplanet verdampft, er zieht eine große Staubwolke hinter sich her. Stück für Stück legt der sterbende Himmelskörper seine Hüllen ab – und entblößt sein Innerstes.

Das Weltraumteleskop Kepler hat einen schwindenden Exoplaneten beobachtet. Der Himmelskörper verdampft Stück für Stück und zieht dabei eine große Staubwolke hinter sich her, berichten Forscher im Fachmagazin „Astronomy & Astrophysics“. „KIC 12557548“ ist der bislang einzige bekannte Exoplanet, der verdampft.

Seit 2009 beobachtet das Keplerteleskop der Nasa Planeten, die statt um die Sonne um einen anderen Stern kreisen. Wandert ein solcher Exoplanet vor seinen Heimatstern, verdeckt er einen Teil von dessen Oberfläche. Der Stern strahlt dann etwas weniger Licht ins All. Kepler misst diese minimalen Veränderungen bei 145.000 Sternen gleichzeitig und entdeckt so immer neue Exoplaneten.

Bereits Anfang des Jahres schickte das Teleskop den Forschern Daten von „KIC 12557548“, der seinen Stern in 16 Stunden einmal umrundet. Doch etwas überraschte die Forscher: Statt die Leuchtkraft seines Heimatsterns regelmäßig in gleichem Maße zu dimmen, veränderte der neu entdeckte Planet dessen Strahlkraft unterschiedlich stark. Die Wissenschaftler vermuteten bereits damals, dass der Exoplanet zerfällt.

Abgeschält wie eine Zwiebel

Die genaue Auswertung der Daten lieferte nun den direkten Grund für die schwankende Deckung des Exoplaneten: Aufgrund der nahen Position des Planeten zu seinem Heimatstern, verdampfe er Stück für Stück und ziehe eine Staubwolke mit schwankender Größe hinter sich her.

„Der Exoplanet ist seinem Stern sehr nahe“, sagt Matteo Brogi von der Universität Leiden. „Dadurch heizt sich seine Oberfläche auf etwa 1700 Grad Celsius auf.“ Der heiße Planet spucke Asche, von der ein Teil ins Weltall gelange. Die starke Strahlung des Sterns verdampfe die Partikel.

Als nächstes wollen die Forscher den Planetenstaub in unterschiedlichen Farben beobachten. So können sie die Staubmenge abschätzen, die der Planet verliert und seine Lebensdauer errechnen. Über die verbleibende Lebensdauer von „KIC 12557548“ gibt das Keplerteleskop keinen Aufschluss.

Außerdem biete der schwindende Himmelskörper die Möglichkeit die Struktur des Planeten zu beobachten: „Der Planet wird wie eine Zwiebel von außen abgeschält“, sagt Christoph Keller, Mitautor der Studie. „So können wir sehen, wie er von innen aufgebaut ist.“

Quellen: C.U. Keller / Leiden University/TheBystanderOK/SpiegelOnline vom 28.08.2012

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