El Niño: Weltwetter-Umschwung steht bevor

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Vielen Gebieten der Erde steht offenbar ein gefürchteter Umschwung der Witterung bevor: Der Pazifik hat sich so stark erwärmt, dass El Niño aufzieht. Das Wetterphänomen sorgt alle paar Jahre für Unwetter und Dürre.

Der Umschwung hatte sich angekündigt: Stetig war der tropische Pazifik in den letzten Monaten wärmer geworden, auch eine erste Warnung hatte es schon gegeben. Nun scheint klar: El Niño ist im Anmarsch.

Das in vielen Gebieten der Erde oft von Dürren und Ernteausfällen begleitete Wetterphänomen hat sich nach Einschätzung japanischer Behörden zurückgemeldet. Wahrscheinlich werde die Erwärmung der Wassertemperatur im tropischen Pazifik bis zum Winter anhalten, erklärte der Wetterdienst des Landes am Freitag. Die US-Ozeanographie- und Wetterbehörde NOAA teilte am Donnerstag mit, dass das Phänomen in diesem Jahr so gut wie sicher eintreten werde.

Die Vereinten Nationen warnten am Donnerstag angesichts eines weltweiten Anstiegs der Lebensmittelpreise vor dem Ausbruch einer ähnlich verhängnisvollen Krise wie vor vier Jahren, als steigende Preise in vielen Ländern zu gewaltsamen Protesten führten. Hinzu kommt, dass die USA derzeit die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten erleben, was die Lebensmittelpreise ebenfalls in die Höhe treiben könnte.

Mehr Bürgerkriege

Vor allem in Asien und Afrika bleibt während eines El Niño oftmals der Regen aus. Anderswo hingegen gibt es Unwetter; vor Südamerika verschwinden die Fische aus den Küstengebieten. Oft sind schwere Engpässe bei der Nahrungsversorgung die Folge. Kürzlich zeigten Forscher auch, dass zu Zeiten von El Niño mehr Bürgerkriege auftreten.

El Niño tritt in der Regel alle vier bis zwölf Jahre auf. Im Jahr 1998 starben rund 2000 Menschen an den Folgen des Wetterphänomens, die Schäden durch Ernteausfälle gingen in die Milliarden. Vor drei Jahren verzögerte El Niño den Beginn des Monsuns in Indien und trieb dadurch den Zuckerpreis auf den höchsten Stand seit 30 Jahren.

Der letzte El Niño von 2009 und 2010 war dagegen eher schwach. Gleichwohl trieb er die Temperaturen weltweit deutlich nach oben; die Olympischen Winterspiele in Vancouver im Februar 2010 etwa gelten als wärmste ihrer Art. Seinen Namen El Niño – spanisch für das Kind oder Christuskind – erhielt das Phänomen, weil es oft zur Weihnachtszeit auftritt.

Quellen: NOAA/SpiegelOnline vom 10.08.2012

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