Neueingestellte Altenpflegehelferinnen erhalten bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe künftig deutlich weniger Gehalt als bisher. Die neue Tarifregelung sieht vor, dass die Kräfte in eine neue, niedrigere Entgeltstufe eingruppiert werden. Der Unterschied macht bis zu 166 Euro aus. Gewerkschaftler sind empört.
Die Herabstufung mache bei langjährig Beschäftigten einen Gehaltsunterschied bis zu 166 Euro im Monat aus, kritisierte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Der Umgang mit den Mitarbeitern sei „unanständig“, beklagte Verdi-Chef Frank Bsirske und verlangte ein Streikrecht für die Diakonie-Mitarbeiter, „um Übergriffe ihres Arbeitgebers abzuwehren“.
Man könne die Arbeit mit Pflegebedürftigen und verwirrten alten Menschen nicht genug wertschätzen, sagte Sylvia Bühler, Verdi-Expertin für Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen im Landesbezirk NRW.
„Die Pflegehelferinnen sind oft die ersten Ansprechpartner der Bewohner in den Pflegeheimen“, fügte Bühler hinzu. Pflegerinnen, die schon bei der Diakonie arbeiten, behalten ihren Lohn bis auf Weiteres. Bei künftigen Lohnerhöhungen werden sie jedoch benachteiligt.
Eine Sprecherin der Diakonie rechtfertigte die Kürzungen: Der Unterschied zwischen der Bezahlung von Helferinnen und qualifizierten Kräften sei zu gering gewesen. Mit dem neuen System reagiere man auf den Kostendruck der Konkurrenz aus der Privat-wirtschaft.
Von den Lohnsenkungen bei der Diakonie sind auch andere Berufsgruppen wie Gärtner und Hauswirtschafterinnen betroffen. Sie werden bei langjähriger Beschäftigung künftig bis zu 407 Euro weniger im Monat erhalten.
In der Landespolitik löste die Neuregelung unterschiedliche Reaktionen aus. Karl-Josef Laumann, Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag, kritisierte die Tarifsenkung: „Die Diakonie fordert ja immer eine höhere gesellschaftliche Anerkennung der Pflege“, sagte er. „Ich würde mir wünschen, dass sich das im Lohn der eigenen Mitarbeiter widerspiegelt“, betonte Laumann.
Die Wertschätzung von Erwerbsarbeit drücke sich auch durch ihre Bezahlung aus. „Ich gehe davon aus, dass die Diakonie als privilegierter Wohlfahrtsverband hier glaubwürdig bleiben will“, sagte der Fraktionsvorsitzende.
Sigrid Beer, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, erklärte, durch die neuen Entgeltgruppen solle die Ausgliederung einfacher Dienstleistungen vermieden werden. „Ob die erhofften Effekte erzielt werden, muss genau beobachtet werden“, sagte Beer.
Bislang verbietet das Arbeitsrecht der Kirchen („Dritter Weg“) den Mitarbeitern zu streiken. Im November wird das Bundesarbeitsgericht entscheiden, ob das so bleibt.
Quellen: dpa/rp-online.de vom 04.08.2012
Und so was nennt sich christlich,
…echt armselig, die leisten wichtige und tolle Arbeit und dann so ein Sklavenlohn – wie sieht es wohl mit der Motivation der Mitarbeiter aus? Da sieht man mal, was die Kirche mit den Menschen macht, Ausbeutung und alles für die Profite!
das ist bestimmt wegen Schlecker etc
Wirklich unter aller Kanone! Gerade das Pflegepersonal ist wichtig für jedermann, denn JEDER wird alt oder krank!
Verstehe nicht, wieso dieser Beruf so vernachlässigt und schlecht bezahlt wird. Dabei sind Pflegehelfer doch so wichtig!
Ich respektiere wirklich jeden einzelnen, der diesen Beruf ausübt!
LG,
Sandra von Pflegehelfer
Ganz Ihrer Meinung. Wir sehen das in unserem ehrenamtlichen Engagement in einem Seniorenheim und Kindergarten.
Hier zwei interessante Artikel:
Soziale Schieflage: Kinderbetreuerinnen sind für die Gesellschaft wertvoller als Top-Banker
http://pravdatvcom.wordpress.com/2013/04/30/soziale-schieflage-kinderbetreuerinnen-sind-fur-die-gesellschaft-wertvoller-als-top-banker/
BRD-Diktatur: Offener Brief an alle Bundestags-Abgeordneten wegen des Pflege-Notstandes
http://pravdatvcom.wordpress.com/2013/02/10/brd-diktatur-offener-brief-an-alle-bundestags-abgeordneten-wegen-des-pflege-notstandes/
Die BRiD schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen für diese menschenverachtende Situation!
Gruß
PRAVDA-TV