Ein riesiges Hochdruckgebiet lässt Südeuropa weiter schwitzen und bereitet den Brandbekämpfern in den Urlaubsländern große Probleme. Waldbrände halten die Einsatzkräfte in Portugal in Atem, die Feuer auf Teneriffa und La Palma sind weiter außer Kontrolle.
Kanarische Medien berichteten am Dienstag, dass etwa 200 Menschen auf Teneriffa und La Palma in Sicherheit gebracht werden mussten – Touristen und Einheimische. Die Feuerwehr bekommt die verheerenden Brände weiter nicht unter Kontrolle.
Im Süden der Insel Teneriffa war das Feuer am Sonntag an zwei Stellen zwischen den Gemeinden Adeje und Vilaflor ausgebrochen. Bis Dienstag waren offiziellen Angaben zufolge 1800 Hektar Wald betroffen. Acht Hubschrauber und drei Löschflugzeuge sind mittlerweile im Einsatz, um der Waldbrände Herr zu werden.
Auf der Insel La Palma war am Montagnachmittag ebenfalls ein Waldbrand ausge-brochen. Ein Feuer auf La Gomera konnte nach einigen Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Etwa 60 Menschen mussten auf dieser kleineren Kanaren-Insel in Sicherheit gebracht werden.
In Portugal seien die drei schlimmsten Brände im Norden des Landes und in der Gemeinde Póvoa de Santa Iria 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt inzwischen weitgehend unter Kontrolle, teilte der nationale Zivilschutz (ANPC) mit. Am Montag hatte der Zivilschutz mehr als 130 Waldbrände gemeldet, die von mehr als 3 500 Feuerwehrmännern bekämpft wurden.
Hitze in Griechenland: Akropolis dicht
Die Hitzewelle in Griechenland macht den Tourismusbehörden zu schaffen: Die griechischen Behörden hatten die Athener Akropolis am Montag für Touristen geschlossen, nachdem die Temperaturen im Land auf bis zu 42 Grad gestiegen waren. Das im Sommer normalerweise von 8 bis 20 Uhr geöffnete Touristenziel machte um 14 Uhr (Ortszeit) die Pforten dicht. Die Hitze sei für die Bediensteten und Touristen zu gefährlich gewesen, hieß es. Durch die Trockenheit hatte es in Griechenland bereits erste Brände gegeben, unter anderem ging ein Weinberg in Korinth in Flammen auf.
Die trockenen Monate und der äußerst heiße Sommerbeginn haben die Zahl der Brände in Italien nach Angaben des staatlichen Forstamtes stark in die Höhe getrieben: Seit Jahresanfang hat es um 76 Prozent mehr Feuer im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Um mehr als die Hälfte ist dabei auch die von den Flammen eingeäscherte Fläche ange-stiegen. Vor allem durch Unachtsamkeit entstünden viele Feuer, warnte das Amt.
Hitze noch bis Mittwoch
Auf Sardinien bedrohten Waldbrände Anfang der Woche westlich der Hauptstadt Cagliari die Vorgärten einiger Häuser und zeitweise auch einen Militärflughafen. Am Dienstag brach auch im süditalienischen Pollino-Nationalpark ein größeres Feuer aus, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Tausende Hektar waren dort bereits 2007 durch Brand-stiftung zerstört worden.
Am Sonntag hatte ein vom Mistralwind getriebenes Feuer bei San Teodoro im sardischen Nordosten 700 bis 800 Hektar Wald und Buschwerk verbrannt. 800 Touristen und Einwohner mussten fliehen. Einige Straßen und Strände wurden zeitweise gesperrt, fünf Einsatzkräfte verletzt. In Mittelsardinien gingen zwischen Ottana und Bolotona in der Provinz Nuoro bereits etwa 1000 Hektar mediterrane Macchia in Flammen auf. Löschflugzeuge und Feuerwehren sind auf Sardinien im pausenlosen Einsatz, drei Canadair-Flugzeuge allein in der Gegend um San Teodoro.
Quellen: dapd/fr-online.de vom 18.07.2012