In Spanien sind Rechnungen aufgetaucht, die nicht nur die Summe in Euro ausweisen, sondern auch den Umrechnungsbetrag in Peseten. Zufall oder heimliche Vorbereitungen für einen möglichen Austritt Spaniens aus dem Euro?
In Spanien tauchen in letzter Zeit offenbar Rechnungen auf, welche neben dem Euro-Betrag auch die Summe in Peseten ausweisen. Selbst an einer großen Tankstelle auf Mallorca scheint dies so zu sein. Ein aufmerksamer MMnews-Leser schickte uns umgehend das Beweisstück. Wir staunten nicht schlecht, dass rund 10 Jahre nach der Euro-Einführung nun auch wieder die Pesete in Spanien eingeführt wird – zumindest auf dem Papier. Trotzdem bleibt die Frage: wer interessiert sich heute noch für einen Peseten-Betrag auf einer Rechnung in Spanien? Oder steckt etwas anderes dahinter?
Die vorliegende Rechnung stammt von einer Tankstelle auf Mallorca. Nicht irgendeine kleine Bude, sondern ein großes BP-Center westlich der Inselhauptstadt bei Magaluff. Die Quittung weist klar und deutlich den Betrag von 58,42 Euro aus und darunter 9720,42 Peseten. Hatte die Kasse hier einen Zettel aus Versehen ausgedruckt, der so vielleicht noch nicht an die Öffentlichkeit sollte?
Zum Vergleich: Man muss sich mal vorstellen, was es bedeuten würde, wenn an einer großen deutschen Tankstelle plötzlich nicht nur ein Euro-Betrag, sondern auch noch die Summe in DM genannt würde – so ganz selbstverständlich. Dieses würde zurecht Vermutungen beflügeln, dass die DM nicht mehr fern ist.
Normalerweise sind alle Abrechnungsgeräte und Kassen auf den Euro geeicht. Dass jetzt wieder eine Nationalwährung auftaucht ist sicherlich merkwürdig, weil die Systeme dafür extra umgestellt werden müssen.
Immer wieder ist zu hören, dass Notenbanken durchaus Pläne in der Schublade haben, für den Fall, dass es zu stärkeren Verwerfungen in der Eurozone kommt. Ist damit möglicherweise die Rückkehr zu einzelnen Landeswährungen geplant?
Auch große Banken und Devisenhändler scheinen sich offenbar auf einen Eurocrash vorzubereiten, oder versuchen zumindest für diesen Fall gewappnet zu sein. Beispielsweise wurde bei Bloomberg unlängst das Währungskürzel für die neue Drachme (GR) eingeführt. Natürlich nur zu „Testzwecken“. Unklar ist derzeit, ob dies auch für alle anderen Währungen der Eurozone bereits geplant ist. Vorbereitungen für ein Auseinanderfallen des Euros scheinen – zumindest inoffizell – bereits überall angelaufen zu sein.
Selbst Commerzbank-Chef Blessing verkündete offiziell bereits im Mai, dass praktisch jede Bank Notfallpläne für eine Bruch des Euros in der Schublade habe: Einen Notfallplan für das „Restrisiko“ eines Euro-Zerfalls müsse jedes Institut haben, schon im Sinne guter Unternehmensführung, wird Blessing im Handelsblatt zitiert. „Man wird kaum eine Bank finden, die sich nicht schon Gedanken darüber gemacht hat.“
Zu einer solchen Vorbereitung gehört natürlich auch die Umstellung der Zahlungssysteme. Diese erfolgt natürlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um keine zusätzliche Unruhe zu stiften. Insofern könnte der Fall in Spanien nur zufällig ans Tageslicht gekommen zu sein. Fakt jedenfalls ist, dass auch in Spanien schon seit längerem eine große Kapitalflucht zu beobachten ist aus Angst davor, dass die Pesete wiederkommt.
Quellen: Wikipedia/MMnews vom 15.07.2012
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