Ein technischer Fehler hat ein Andockmanöver an die Internationale Raumstation im ersten Versuch verhindert. Der mit Müll beladene Raumfrachter Progress war rund 200 Kilometer abgedriftet.
Der russische Raumfrachter Progress ist bei einem Test für ein neuartiges Andock-manöver an die Internationale Raumstation ISS gescheitert. Wegen eines „offensicht-lichen Fehlers“ habe die Progress nicht wie geplant an die ISS angedockt, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.
Ein Sprecher des russischen Kontrollzentrums bestätigte den Fehlschlag. Das neue russische System Kurs-NA soll eine leichtere und energiesparendere Annäherung von Raumschiffen an die ISS erlauben.
Für den Test hatte die mit Müll beladene Progress in der Nacht zum Montag vom Außenposten der Menschheit abgekoppelt und war rund 200 Kilometer entfernt gedriftet. Damit sollte ein neues Andockmanöver getestet werden, das künftige Versorgungsflüge zur ISS erleichtern soll.
Fünf Missionen gescheitert
Der Raumfrachter solle nun voraussichtlich am Wochenende einen neuen sogenannten Rendezvous-Test starten, erklärte die Nasa. Bis dahin befinde sich die Progress in „sicherem Abstand“ zur ISS, in der derzeit sechs Astronauten arbeiten. Zuvor wird ein japanischer Raumfrachter an der ISS in gut 350 Kilometern Höhe erwartet.
Im vergangenen Jahr hatte eine Pannenserie im russischen Raumfahrtprogramm für einige Aufregung gesorgt – auch auf der ISS. Insgesamt scheiterten fünf Missionen. Unter anderem stürzte im August eine Sojus-Rakete mitsamt einer Progress-Versorgungs-raumfähre kurz nach dem Start ab. Daraufhin kam der Shuttle-Betrieb zur ISS für rund drei Monate zum Erliegen.
Quellen: dpa/Welt Online vom 24.07.2012