Papst verklagt deutsches Satiremagazin ‚Titanic‘

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Papst Benedikt XVI. geht juristisch gegen das Satiremagazin „Titanic“ wegen eines provokanten Titelbilds vor. Der Bonner Anwalt Gernot Lehr bestätigte, im Auftrag von Joseph Ratzinger, wie der Papst mit bürgerlichem Namen heißt, zivilrechtliche Schritte gegen das Frankfurter Magazin einzuleiten. Ein Sprecher der Deutschen Bischofs-konferenz erklärte, die „Titanic“ sei aufgefordert worden, eine Unterlassungs-verpflichtung zu unterschreiben. Die Redaktion lehnte das Ansinnen auf ihrer Internetseite www.titanic-magazin.de „einstweilen“ ab.

Bischofskonferenz: Persönlichkeitsrechte verletzt

Der Streit entzündet sich am aktuellen Titelbild des Magazins: Es zeigt ein Foto von Benedikt in weißer Soutane mit einem gelben Fleck im Schritt. Darüber steht die Über-schrift in Bezug auf die Spitzelaffäre der Kurie: „Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden.“ Auf der Rückseite der Ausgabe ist ein dunkler Fleck am Gesäß des Gewands zu sehen, darüber steht „Noch eine undichte Stelle entdeckt.“

Die Bischofskonferenz erklärte: „Titelbild und Rückseite der aktuellen „Titanic“-Ausgabe sind rechtswidrig. Sie verletzen den Heiligen Vater in seinen Persönlichkeitsrechten. „Titanic“ überschreitet jedes Maß an Zumutbarem.“

Das traditionsreiche Satiremagazin eckte in seiner Geschichte immer wieder mit satirischen und provokanten Titelbildern an. Politiker, Unternehmen und auch die katholische Kirche zogen mehrfach gegen das Blatt vor Gericht – mit unterschiedlichen Erfolg.

Quellen: dapd/derstandard.at vom 10.07.2012

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3 comments on “Papst verklagt deutsches Satiremagazin ‚Titanic‘

    1. Die Fortführung des Römischen Reiches durch den Vatikan ist nicht von der Hand zu weisen, wie es scheint reagiert der Kaiser von Rom sehr dünnhäutig…denke auch, es geht um einen medialen Präzedenzfall…

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