Neues aus der Geoforschung: Vulkane retten Riff, plötzliche Staubwalze

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Berichte über sterbende Korallenriffe häufen sich: Fischerei, Schifffahrt, CO2 und steigende Temperaturen machen den Unterwassergärten zu schaffen. Doch nun gibt es eine gute Nachricht: Manchmal sorgen Vulkane dafür, dass sich die Riffe erholen – diese Beobachtung machten nun Forscher am Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens.

(Foto: Bimsstein aus der Südsee: Der Auswurf eines Vulkans wird von Lebewesen bevölkert)

Immer wieder speien Unterwasservulkane Asche und Bimssteine ins Meer. Die leichten, mit Blasen gefüllten Bimssteine treiben zu Millionen im Wasser. An ihnen siedelten sich Muscheln, Korallen, Algen und andere Lebewesen an, berichten Geologen um Scott Bryan von der Queensland University of Technology in Australien.

Nach Vulkanausbrüchen in der Südsee zwischen 2001 und 2006 hätten sich diese Klumpen des Lebens zu Abertausenden am Great Barrier Reef gesammelt, berichten die Forscher.

Beispielsweise hätte eine Eruption im Herbst 2006 einen 440 Quadratkilometer großen Bimssteinteppich übers Meer geschickt; er war also in etwa so groß wie Frankfurt am Main und Stuttgart zusammen. Nach 900 Tagen sei das Treibgut am Great Barrier Reef angekommen, erläutert Bryan. Da waren die Steine bereits von Abermillionen Lebewesen besiedelt – nun gehörten sie zum Riff, sagt Bryan.

„Es ist eine gute Nachricht, dass das Great Barrier Reef sozusagen aufgefüllt wird“, sagt Bryan. Alle fünf bis zehn Jahre, schätzt der Forscher liefern Ausbrüche von Unter-seevulkanen Nachschub für den Korallengarten vor Australien.

Plötzliche Staubwalze

„Ich wollte eigentlich den Sonnenuntergang fotografieren“, erzählt Saija Lehtonen aus Gilbert im US-Staat Arizona. Als sie auf dem Weg war, habe sie ihre Pläne jedoch plötzlich ändern müssen: Anstatt die Aussicht auf einen weiten Horizont genießen zu können, sah sie sich von einer Staubwalze bedroht, die sich rasant näherte. Lehtonen drückte dennoch auf den Auslöser und hielt das imposante Naturspektakel, einen sogenannten Habub, fest.

Habubs entstehen vor Gewitterfronten: Dort schießen Fallwinde aus mehreren Kilometern Höhe nieder. Treffen sie auf trockenen Boden, wirbeln sie explosionsartig Staub auf. In Wüsten fegen dann nicht selten ein Kilometer hohe und Dutzende Kilometer breite Sandwände mit Sturmstärke übers Land. Die Körnchen dringen in alle Ritzen und decken alles zu.

Auch der regenarme US-Staat Arizona wird immer wieder von Habubs überzogen; die Walzen kommen meist im Sommer – und ohne Vorwarnung. Menschen sollten Augen und Atemwege vor den Körnchen schützen und Unterschlupf suchen in einem Gebäude oder im Auto.

Wissenschaftler haben jüngst Hinweise gefunden, dass die Staubstürme im Norden heftiger geworden sind. In Island hatten sie in den letzten Jahren deutlich mehr Staubkörnchen nachgewiesen, wie sie im Magazin „Science“ berichteten. Der Staub stammte wahrscheinlich aus Regionen, die von schmelzenden Gletschern freigelegt worden seien. Würde die Klimaerwärmung zu mehr Dürre in den USA führen, drohten auch dort stärkere Habubs, fürchten Forscher.

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Quelle: EOPD/Scott Bryan/SpiegelOnline vom 29.07.2012

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