Moody’s stuft den Ausblick der Kreditwürdigkeit Deutschlands auf „negativ“. Damit richtet eine US-Ratingagentur erstmals ihre Massenvernichtungswaffe auf Berlin. Das Szenario war von Beobachtern befürchtet worden. Damit wird die Eurokrise zum offenen Währungskrieg.
Moody’s – eine US-Ratingagentur, welche bis vor kurzem noch jeglichen US-Kreditramsch mit AAA versehen hat und damit aktive Beihilfe leistete, den US-Subprime-Müll in betrügerischer Weise an deutsche Landesbanken zu verhökern, nimmt nun Deutschland selbst ins Visier.
Damit geht die Euro-Krise in eine neue Eskalationsstufe. Von Insidern wurde gleichwohl schon seit langem befürchtet, dass Deutschland irgendwann auch an Kreditwürdigkeit einbüsst, wenn Berlin letztlich jeden Rettungsschirm garantiert und am Ende als Alleinzahler neben den Niederlanden und Luxemburg dasteht. Interessant in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass die Kreditwürdigkeit Finnlands nicht auf „negativ“ heruntergestuft wurde, obwohl diesen letzten vier Nettozahlern in der Euro-Katastrophen-Zone eigentlich das gleiche Schicksal blühen müsste.
Insofern ist das Votum der Bonitätswächter als „politisch“ zu bewerten. Um es klar auszudrücken: Moody’s will Deutschland mit dieser Angriffsdrohung schon im Vorfeld zerstören, um damit auch die gesamte Eurozone ratingtechnisch ins Jenseits zu bomben.
Das mag ja von der Rating-Logik nachvollziehbar sein – doch noch ist es nicht so weit. Selbst wenn man die Eurozone als Ganzes bewertet, steht sie inklusive PIGS immer noch besser da als das Schuldenbabel USA, wo die Fed aktuell 85% der Staatsanleihen kauft. Nicht viel anders sieht es in Großbritannien aus, wo die Bank of England sogar 40% aller ausstehenden Staatsanleihen ins Depot genommen hat. Die BoE hat sich damit wie Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen. Das scheint den Bonitäts-wächtern an der US-Ostküste aber wohlweislich entgangen zu sein. Oder wollen sie in diesem Fall doch eher ein Auge zudrücken?
Wenn irgendwo Ausblicke auf „negativ“ zu setzen sind, dann ja wohl eher in den USA und in GB, wo Staatsschulden fast komplett aus der Notenpresse finanziert werden – etwas, wogegen sich die EZB immerhin bisher fast gewehrt hat – mit einigen Ausnahmen.
Ein Land wie Deutschland auf Ausblick „negativ“ zu setzen, entbehrt dagegen nicht der Komik: Für zweijährige Anleihen sind derzeit Negativzinsen zu zahlen. So etwas gab es noch nie in der Geschichte der BRD: Wer Deutschland für zwei Jahre Geld leiht, be-kommt am Ende weniger zurück, und trotzdem wird Schäuble zugeschüttet mit Euros.
Auch bei den Fünfjährigen drohen demnächst Negativzinsen. Aktuell sind wir für diesen Zeitraum bei lächerlichen 0,25%, bei Zehnjährigen bei 1,13%! Das ist Wahnsinn. – Denn deutsche Zinsen sind nicht manipuliert wie in den USA oder GB, wo die Notenbanken den Staatsschrott aufkaufen und so für ein künstlich niedriges Zinsniveau sorgen. Die niedrigen deutschen Zinsen resultieren tatsächlich noch aus Angebot und Nachfrage und werden nicht von den Zentralbanken manipuliert.
Unter diesen Umständen Deutschland mit einer Herabstufung zu drohen ist nicht nur unseriös, sondern eine offene Kriegserklärung. Es dient einzig dazu, den Ruf Deutschlands zu schädigen und die Kreditwürdigkeit vorsätzlich zu ramponieren.
Moody’s schafft sich mit diesem Votum selbst ab und führt sich ad absurdum! Ihre Kreditwürdigkeit hat US-Agentur verspielt. Man kann solchen Agenturen nichts mehr glauben.
Weder damals, als US-Ratingagenturen den US-Häuser-Ramsch in betgrügerischer Weise mit Bestnoten bewertet hatten – noch heute, wenn sie die Kreditwürdigkeit Deutschlands in perfidester Weise angreifen. Es bleibt zu hoffen, dass trotzdem der Dollar vor dem Euro untergeht! Auch wenn dieser Wunsch möglicherweise nicht in Erfüllung geht – am Ende bleibt nur noch Gold.
Quelle: MMnews vom 24.07.2012