In großen Teilen der USA und in Teilen Kanadas stöhnen die Menschen derzeit unter einer anhaltenden Hitzewelle. Betroffen sind vor allem der mittlere Westen und die US-Ostküste sowie die großen Seen. Die Höchstwerte liegen in diesen Gebieten seit Tagen zwischen 35 und 40 Grad, im Mittleren Westen teilweise noch darüber. In mehreren Städten wurden neue Rekordwerte registriert, unter anderem in der Hauptstadt Washington. Die Meteorologen erwarten, dass die Hitzewelle noch einige Tage anhalten wird.
Für viele Menschen an der US-Ostküste ist die Hitzewelle kaum auszuhalten, da sie seit Tagen ohne Strom ausharren müssen. Grund für die Stromausfälle waren schwere Unwetter am 30. Juni, die vor allem in der Hauptstadt Washington und in den US-Bundesstaaten Maryland und West Virginia wüteten. Eine heftige Gewitterlinie mit Orkanböen von bis zu 150 Stundenkilometern knickte die in den USA üblichen Strommasten aus Holz wie Streichhölzer um. Zeitweise waren mehr als eine Million Menschen ohne Strom.
Tiefs saugen die Hitze an
Da die Hitze auch in den kommenden Tagen anhalten soll, haben viele Städte und Gemeinden Notunterkünfte für alte und kranke Menschen eingerichtet, für die die hohen Temperaturen lebensgefährlich werden können. Schulen und Turnhallen wurden mit mobilen Klimaanlagen ausgestattet und so heruntergekühlt. In einigen Regionen wurde sogar der Notstand ausgerufen, um zusätzliche finanzielle Mittel für die Bevölkerung, aber auch für die Reparatur des maroden Stromnetzes bereitstellen zu können.
Die Hitzewelle facht auch die Waldbrände im mittleren Westen immer wieder an. Zwar wurden bei der Bekämpfung der Flammen in Colorado Fortschritte gemacht, erste Anwohner konnten bereits wieder in ihre Häuser zurückkehren. Dennoch sind noch längst nicht alle Feuer gelöscht. Blitzeinschläge können jederzeit neue Waldbrände auflodern lassen, da die Vegetation völlig ausgetrocknet und daher leicht entzündlich ist. In der vergangenen Woche hatten verheerende Waldbrände mindestens 350 Häuser zerstört, mindestens zwei Menschen starben.
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Quellen: PRAVDA-TV/AFP/WetterOnline vom 02.07.2012