Grönlands dunkle Seite

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Auf Satellitenbildern wirkt Grönland weiß. Doch die riesige Schnee-Insel wird dunkler, wie aktuelle Satellitendaten zeigen: Licht werde weniger stark reflektiert, berichtet die Nasa. Die Folge sei, dass Gletscher beschleunigt tauen könnten. Denn anstatt Wärme abzustrahlen, würde die Energie zum Schmelzen des Eises umgesetzt. Dazu passt, dass manche Gletscher Grönlands in letzter Zeit schneller zu schmelzen scheinen.

(Bild: Veränderung der Reflexion der Sonnenstrahlung von 2000 bis 2011. In den lila Bereichen wird deutlich weniger Strahlung reflektiert)

Besonders an der Westküste des Landes reflektieren die Gletscher den Daten zufolge weniger Sonnenstrahlung als zuvor. Über die Gründe kann nur spekuliert werden: Mancherorts hätte schmelzendes Eis vermutlich dunklen Boden freigelegt. Doch auch andere Ursachen sind denkbar: Tauwasserseen etwa könnten den Eispanzer dunkler erscheinen lassen.

Im Westen des Landes entdeckten Forscher der Universität Utrecht in den Niederlanden unlängst eine besondere Ursache für dunkel gefärbtes Eis: Staub aus der Urzeit. Auf einer Fläche so groß wie Sachsen-Anhalt schimmert der Schnee dort jeden Sommer schwarz. Im Winter jedoch wird er wieder weiß.

Wenn der Schnee an der Oberfläche im Sommer taut, wird Staub aus der Urzeit freigelegt, haben die Forscher entdeckt. Während der Eiszeiten drifteten gewaltige Staubwolken um die Welt. Viel Wasser war damals in Eis gebunden, der Boden war trockener und wurde vom Wind aufgewirbelt. Über Grönland fegte unentwegt ein natürliches Sandstrahlgebläse.

Der Staub schlug sich auf dem Eispanzer nieder; Schnee der folgenden Jahrtausende deckte ihn zu. Nun wird er bei sommerlichem Tauwetter regelmäßig freigelegt. Welche Phänomene aber andernorts für die Verdunklung des grönländischen Eises sorgen, bleibt offen.

PRAVDA-TV: Ende Mai kam es zu heftigen Erdbeben bei Grönland (Link), seitdem bebte die Erde immer wieder an dem Eiland. Vermutlich brechen wegen der Eisschmelze große Stücke der gewaltigen Eismasse ab und lösen durch die Gewichtsverlagerung und Bewegung seismische Aktivität aus.

Quellen: PRAVDA-TV/NASA/Der Spiegel vom 09.07.2012

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