Die Eisdecke Grönlands schmälert sich von Jahr zu Jahr rapide. Nun hat sich wieder ein riesiger Brocken von der Insel gelöst. Der schwimmende Eis-Koloss ist etwa zweimal so groß wie Manhattan.
Ein gewaltiger Eisbrocken hat sich in den vergangenen Tagen vom Petermann-Gletscher im Norden Grönlands gelöst. Die Nasa teilte mit, dass das Stück etwa 120 Quadrat-kilometer umfasse, das heißt ungefähr zweimal so groß wie ganz Manhattan sei. Die Satellitenbilder zeigten einen deutlichen Riss in der Gletscherzunge.
Schon seit längerer Zeit werden die Eisflächen auf der Insel Grönland sehr genau beobachtet. Etwa 80 Prozent der Insel-Oberfläche sind mit Eis bedeckt, an manchen Stellen ist die Eisdecke bist zu dreieinhalb Kilometer hoch.
Doch das Eis wird immer weniger: Riesige Eisbrocken – wie auch der jetzige 120-Quadratkilometer-Koloss – lösen sich, treiben ins Meer hinaus und schmelzen langsam dahin. Viele Experten fürchten, dass der Meeresspiegel infolge der zunehmenden Eisschmelze bald erheblich steigen könnte.
Genaue Kontrollen
Deswegen kontrolliert die Nasa die Schmelze nicht nur aus der Luft, sondern sie misst auch wieviel Eis verloren geht und wieviel Schmelzwasser dabei entsteht. Zurzeit gehen jedes Jahr etwa 250 Gigatonnen Eis verloren.
Der Petermann-Gletscher wird besonders streng beobachtet, da er einer der beiden letzten großen Gletscher der Insel ist. Er liegt etwa tausend Kilometer südlich des Nordpols und verbindet das Grönländische Eisschild mit dem Meer. Das Innland-Eis wird über seine langgestreckte Zunge auf die See hinaus geschoben. Vom „Kalben“ sprechen die Experten, sobald wieder ein Brocken aus dem Gletscher herausbricht.
Vor zwei Jahren war ein doppelt so großes Stück des Petermann-Gletschers abgebrochen. In dem 260 Quadratkilometer großen und etwa 200 Meter dicken Brocken sei so viel Wasser gebunden, dass man den gesamten Verbrauch der USA für vier Monate stillen könne, hieß es damals.
http://www.youtube.com/watch?v=2fk1eH5lgMU
Quellen: PRAVDA-TV/BBC/NASA/The National Atlas of Canada/Welt Online vom 20.07.2012
Weiterer Artikel:
Grönlands dunkle Seite