Die Türkei will laut Vizepremier Bülent Arınç keinen Krieg gegen Syrien wegen dem abgeschossenen Kampfjet beginnen, erwartet jedoch Entschuldigungen und eine Entschädigung.
„Wir sind kein Land, welches Kriegsleidenschaften anstachelt. Wir haben nicht vor, einen Krieg gegen jemanden zu führen. Wir sind ein ernsthafter Staat“, sagte Arınç am Montag, nach einer Regierungssitzung, auf der die Reaktion auf den Abschuss des türkischen Militärflugzeugs durch die syrische Luftabwehr diskutiert wurde.
Sein Land werde von Syrien Entschuldigungen sowie eine Entschädigung fordern, sagte Arınç. Auch „weitere Maßnahmen“ seien denkbar. Arınç betonte, dass der türkische Jet, nicht über den syrischen, sondern über internationalen Gewässern abgeschossen worden sei.
Ein türkisches Aufklärungsflugzeug des Typs RF-4E war am Freitagmittag über dem Mittelmeer südöstlich der an Syrien angrenzenden Provinz Hatay vom Radar verschwunden. In der Nacht zum Samstag teilte das syrische Militär mit, den türkischen Jet abgeschossen zu haben, nachdem dieser den syrischen Luftraum verletzt hatte. Das Wrack wurde am Sonntag im syrischen Hoheitsgewässer geortet, die Suche nach den beiden Piloten blieb zunächst erfolglos.
Die Türkei forderte eine Sondersitzung des Nato-Rates. Dabei berief sich Ankara auf Artikel 4 des Nato-Vertrags, nach dem die Allianz berät, wenn eines ihrer Mitglieder seine Integrität, politische Unabhängigkeit oder seine Sicherheit bedroht sieht.
Quellen: AFP/Ria Novosti vom 25.06.2012