Der vierte bemannte Raumflug Chinas hat begonnen. Von der Wüste Gobi aus ging die „Shenzhou 9“ auf besondere Mission. Erstmals soll ein Raumschiff manuell an das eigene Testmodul im All andocken, erstmals werden sich Astronauten in der Kapsel aufhalten – und erstmals ist eine Frau mit an Bord.
Das chinesische Raumschiff „Shenzhou 9“ ist am Samstag um 12.37 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgreich ins All gestartet. An der Spitze einer „Long March-2F“-Trägerrakete begann der besondere Raumflug vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi, an Bord der „Shenzhou 9“ befinden sich drei Astroauten – darunter mit der früheren Pilotin Liu Yang erstmals auch eine Frau.
Ziel der 13-tägigen Weltraummission ist die erste bemannte Kopplung an das Testmodul „Tiangong 1“. Sie soll von Bordingenieur Liu Wang per Hand vorgenommen werden. Zwei der Raumfahrer sollen dann in „Tiangong 1“ umsteigen, um dort wissenschaftliche Experimente durchzuführen.
Das gut zehn Meter lange und acht Tonnen schwere Modul umkreist seit Ende September 2011 die Erde. Im November hatte bereits ein unbemanntes Raumschiff automatisch an ihm angelegt. Die Beherrschung der Koppelungstechnologie ist Voraussetzung für den geplanten Bau einer eigenen Raumstation bis 2020.
Zum ersten Mal werden sich nach Angaben von Wu Ping, einer Sprecherin des chinesischen Raumfahrtprogramms, zwei Astronauten mehrere Tage in dem Modul aufhalten. Die Crew soll testen, ob sich Astronauten darin erfolgreich aufhalten können. Dies seien wichtige Schritte auf dem Weg zum geplanten Bau der eigenen, größeren Raumstation.
Quellen: dpa/afp/dapd/Der Spiegel/RussiaToday/German.CRI.China vom 16.06.2012