Die Spannung steigt. Ein Forscher behauptet, eines der größten Rätsel der Vulkanologie gelöst zu haben: Im Jahr 1258 stürzte ein Vulkanausbruch die Welt in eine Katastrophe. Schwefelnebel legte sich über Europa, Hungersnöte brauchen aus, gewalttätige Sekten kamen auf. Es war die größte Eruption der vergangenen 10.000 Jahre – doch Forscher rätseln, wo sich der gigantische Lavaberg befindet.
Nun behauptet Franck Lavigne, von der Panthéon-Sorbonne Universität in Meudon in Frankreich, den Vulkan entdeckt zu haben. Auf einer Tagung der Amerikanischen Geophysikalischen Union in Island legte der Geoforscher dirverse Indizien vor, berichtet „Science News“. Ein Detail jedoch verschwieg Lavigne: Den Namen des Vulkans.
Das Geheimnis könne er erst lüften, wenn seine Studie in einem Fachmagazin publiziert worden sei – so seien nun mal die Bestimmungen. Immerhin, so viel verriet der Forscher seiner Kollegenschaft: Der Vulkan liege in Indonesien (Foto). Entlang des Inselreiches staffeln sich allerdings mehr als 130 Vulkane.
Lavignes Indizien erscheinen eindrucksvoll: Auf der Tagung präsentierte er „Science News“ zufolge Proben von Vulkanasche, die chemisch mit jenen Spuren übereinstimmten, die der unbekannte Vulkan 1258 über die Welt verteilte. Er habe die Proben direkt am Vulkankrater gesammelt, behauptete Lavigne.
Wird der chemische Fingerabdruck den unfassbaren Vulkan überführen? Die Fachwelt wartet nun auf die Publikation der Studie; wann sie erscheinen soll, ist unklar.
Quellen: NASA/Der Spiegel vom 17.06.2012