Der ehemalige Konsul der Niederlande in Hongkong, Raymond P. (60), soll für 90 000 Euro Geheimdaten an Russland verkauft haben.
Das berichtete der Rundfunksender Radio Netherlands am Dienstag unter Berufung auf einen Vertreter der Staatsanwaltschaft in Den Haag. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mitarbeiter des Außenministeriums die mutmaßlichen russischen Spione Andreas und Heidrun Anschlag, jahrelang mit vertraulichen Daten versorgt hat. Das Ehepaar Anschlag war von Mitarbeitern des Bundeskriminalamtes Mitte Oktober 2011 in Marburg festgenommen und später verhaftet worden. Medienberichten zufolge geht es um Industriespionage. Die beiden beteuerten ihre Unschuld.
Raymond P. selbst wurde am 24. März festgenommen. Nach Angaben von Radio Netherlands hatte der Verdächtige sieben Jahre lang die Österreicher Andreas und Heidrun Anschlag mit Geheimdaten beliefert. Medien zufolge soll das Ehepaar zugunsten des russischen Aufklärungsdienstes SWR spioniert haben.
SWR, das Bundesministerium des Äußeren und die deutsche Generalstaatsanwaltschaft nahmen bislang keine Stellung zu den Meldungen.
Quelle: Ria Novosti vom 05.06.2012