Euro: G-7 beruft Krisensitzung ein, EU drängt auf Banken-Bailout

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Die Rufe nach einer direkten Hilfe für europäische Banken werden immer lauter. Am Dienstag soll eine überraschend einberufene Krisensitzung der G 7-Finanzminister den Druck auf die störrischen Deutschen weiter erhöhen. EU-Währungskommissar Olli Rehn fordert erneut eine Rekapitalisierung der Banken durch den ESM.

Die G7-Finanzminister und Zentralbanker haben für Dienstag eine Krisensitzung einberufen. Bei einer Telefonkonferenz soll vor allem der Druck auf Deutschland erhöht werden, sich nicht länger gegen die bekannten Heilmittel wie Euro-Bonds und eine Bankenrettung durch den ESM zu sperren. Das Wall Street Journal berichtet, dass seitens der EU beobachtet werde, dass der Druck auf Angela Merkel Wirkung zeige. Man erwarte zwar keinen Durchbruch beim Gipfel Ende Juni, gehe aber davon aus, dass es spätestens Ende des Jahres zu einer stärkeren Integration Europas unter Mitwirkung Deutschlands kommen werde.

Die kritische Lage der europäischen Banken, allen voran der spanischen, setzt die EU immer deutlicher unter Druck (auch Portugals Banken haben Probleme). Die Diskussionen um eine Bankenunion und ein direktes Bailout europäischer Banken durch den ESM ist in den vergangenen Tagen ein präsentes Thema gewesen. EU-Währungskommissar Olli Rehn orchestriert den dringenden Wunsch der EU, die Deutschen mögen ihre sture Haltung aufgeben, indem sie sich in das Unvermeidliche fügten: Die Europäische Kommission, so Olli Rehn, ziehe jedenfalls eine Rekapitalisierung der Banken durch den neuen Rettungsfonds in Betracht.

Zwar sei es im Rahmen des derzeitigen ESM-Vertrages noch nicht möglich, „aber wir sehen, dass es wichtig ist, diese Alternative der direkten Rekapitalisierung von Bank zu erwägen“, genau so, wie man derzeit über „mögliche Wege und Mittel“ zur Schaffung einer Banken-Union diskutiere, erklärt Olli Rehn. „Das zentrale Problem ist doch, in der Lage zu sein, die Verbindung zwischen den Banken und den Regierungen zu brechen, so dass wir zu den Wurzeln dieser aktuellen Schuldenkrise gehen können“, fügte er hinzu.

Quelle: Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 05.06.2012

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