Erdbeben- und Vulkan-Update: Weltweit schwere Beben – El Hierro: Zunahme der Seismik, Island, Stromboli: Bildung eines Lavapools?

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Fast täglich wurden in der vergangenen Woche schwere Beben über 6.0 verzeichnet, im Mittelmeer, Panama, Nordpazifik, Japan, Australien und in Peru. Wiederholt werden Erdbeben auch an ungewöhnlichen Punkten registriert, in Irland, Nepal, Kanada und in Afrika. Die starken Erdbeben deuten auf eine intensive Beschleunigung in der Platten-tektonik hin, der Druck entlädt sich entlang der Plattengrenzen und gibt seine Kraft auf die gesamte Platte ab – gesehen bei den Erdbeben in Italien, die Afrikanische Platte drückt von Süden auf die Eurasische Platte und diese nimmt Druck vom Osten auf, entlang der Kurilen, Kamchatka und Honshu durch die Nordamerikanische Platte.

Befinden wir uns bereits im Prozess der Destabilisierung, sodass die Erde aufzubrechen scheint? Die Polumkehrung wird durch regelmäßige Beben in Sibirien wahrscheinlicher, doch auch die Erschütterung im tiefsten Süden und Norden des Globus, sowie entlang des Mittelatlantischen Rückens bedeuten neue Erdbeben.

In Fukushima bebte die Erde am heutigen Samstag mit 4.3 und gestern mit 4.9 und 4.3, immer in 40km Tiefe.

Die Auflistung (x = ungelistete Tremor-Beben):

    • 03.06.
    • 5.0 Bolivien
    • 4.9 Taiwan
    • 5.3 Sandwich Inseln, nördl. der Antarktis
    • 5.5 Carlsberg Ridge
    • 4.9 Italien
    • 7.1 Mittelmeer, 300km östlich von Malta (x)
    • 4.9 Libyen (x)
    • 04.06.
    • 5.0 Loyalty Inseln, südlich von Australien
    • 6.2  6.2  4.6 Panama

  • 5.8 Java, Indonesien
  • 5.3  5.6 Fiji
  • 4.7 Griechenland
  • 5.0 Indonesien
  • 6.2  5.8 Nordpazifik (x)
  • 4.7 Algerien (x)
  • 4.2 Grönland (x)
  • 05.06.
  • 5.1 Nord-Mittelatlantischer Rücken
  • 4.3 Chiapas, Mexiko
  • 4.9 Azoren
  • 5.6 Sumatra
  • 6.2 Honshu

  • 6.3 Australien (x)
  • 5.8 Philippinen (x)
  • 06.06.
  • 5.1 Vanuatu
  • 4.6 Sandwich Inseln
  • 5.7 Taiwan

  • 5.0 Salomon Inseln, nordwestlich von Australien
  • 4.0 Irland
  • 4.4 Guerrero, Mexiko
  • 5.2  4.8  4.4 Sibirien
  • 4.8 Kongo
  • 5.1 Fiji
  • 07.06.
  • 5.1 Tonga
  • 5.8 Chile

  • 5.8  4.8 Fiji
  • 6.2 Peru

  • 5.1 Türkei
  • 4.1 Kanada
  • 6.6  5.6 Nordpazifik (x)
  • 5.8 Victoria Inseln, Kanada (x)
  • 5.3 Tanzania (x)
  • 4.1 British Columbia, Kanada (x)
  • 08.06.
  • 4.9 Ecuador
  • 4.9  4.6  4.5 Honshu
  • 5.0 Iran
  • 4.3 Wales, Australien

  • 5.3 Albanien (x)
  • 5.0 Pakistan (x)
  • 09.06.
  • 5.3  5.2  5.0 Kurilen
  • 6.0  4.7 Taiwan

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  • 4.1 Oaxaca, Mexiko
  • 4.8 Nepal
  • 5.1 Indonesien
  • 5.1 Sandwich Inseln
  • 5.2 Kamchatka
  • 4.5 Italien
  • 5.2 Kazachstan (x)
  • 5.7 Okhotsk, Russland (x)
  • 4.6 Nordwest Territorium, Kanada (x)
  • 5.1 Yukon Territorium, Kanada (x)

Just beim Schreiben des Artikels bebte die Erde in Taiwan mit 6.0, plus zwei zusätzliche Tremor-Beben vor der Küste Oregon`s, USA mit 5.2 auf der Richterskala und einer 5.0 Erschütterung 80km nördlich von Los Angeles (siehe die roten Markierungen).

Sonne

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Die Sonne war die letzten Tage relativ ruhig und hat einen mittleren geomagnetischen Sturm und zwei kleine Sonneneruptionen (am 03.06. eine M 3.3 und am 06.06. eine M 2.1 Eruption) produziert. Auf der Westseite (rechts) bewegen sich vier signifikante Sonnenflecken von der Sonnenscheibe weg, vom Osten (links) kommen zwei neue und noch nicht markierte Regionen, eine im Norden und eine im Süden. Die südliche Region hat heute um 13:32 MEZ eine mittlere M 1.9 und um 18:53 MEZ eine M 1.8 Sonneneruption freigelassen.

Eine Region mit gleich fünf möglichen Sonnenflecken, die beiden weiter nördlich gelegenen Flecken weisen eine komplexe magnetische Struktur auf, mit weiteren Sonneneruptionen ist zu rechnen.

Vulkane

Stromboli: Bildung eines Lavapools?

Nach längerer Beobachtung via Cam kann man nun sagen, dass es sich um häufige strombolianische Eruptionen handelt, die den Kraterboden mit frischer Lava eindeckt!

Das Bild der ThermalCam vom Stromboli sieht so aus, als würde Lava aus einem Förderschlot überlaufen und einen kleinen Lavapool bilden. Möglich sind aber auch kontinuierliche Eruptionen, die den Kraterboden ständig mit heißen Lavabrocken eindecken. Auf jedenfall scheint Stromboli zu alter Bestform aufzulaufen und einer neuen Hochphase entgegen zu streben.

Zuletzt bildete sich im August 2011 ein Lavastrom, der aus dem Krater überfloss. Die Tätigkeit wurde von stärkeren Explosionen begleitet.

Island: Schwarmbeben

Unter Island rumort es mal wieder gewaltig. Am Donnerstag gab es neue Schwarmbeben in der Katla-Caldera und bei der Askja (s. obere Abb. von heute und Video von Donnerstag).

Der Katla liegt unter Islands viertgrößtem Gletscher, dem 1493 Meter hohen Myrdalsjökull. Da der Vulkan unter dem Gletschereis liegt ist seine Geschichte nur schwer zu entschlüsseln. Vor 13.000 Jahren fand ein explosiver Ausbruch mit gewaltigen Aschenfällen statt.

Im Endstadium dieser Eruption hatte sich die Magmakammer soweit geleert, das diese einsank und eine 700 m tiefe Caldera entstehen ließ. Sie misst 14 x 10 Kilometer und ist praktisch komplett unter dem mächtigen Eispanzer des Gletschers begraben.

In den letzten 1000 Jahren brach die Katla mindestens 20 mal aus und zählt somit zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Die letzten drei Ausbrüche der Katla folgten auf einem Ausbruch des Nachbarvulkans Eyjafjallajökull, der zuletzt im März 2010 ausbrach.

El Hierro: weitere Zunahme der Seismik

Am Montag (04.06.) gab es insgesamt 16 Erdbeben auf El Hierro. Die Epizentren konzentrieren sich in der Bucht von „El Golfo“. Dort formiert sich vor der Küste ein Bebencluster. Eines der Beben hatte eine Magnitude von 2,9. Dieses Beben lag unter dem alten Vulkan Tanganasoga und dürfte von den Anwohnern von “Frontera” wahrgenommen worden sein.

Die meisten Hypozentren liegen in einer Tiefe zwischen 15 und 20 km. In der Tat könnten die Erdbeben durch Magma ausgelöst werden, dass in die Hauptmagmakammer eindringt. Ein mögliches Szenario wäre aber auch ein langsames Zusammensacken der Hohlräume in der Erdkruste, in denen sich das Magma befand.

Zeitgleich nahm der Tremor minimal zu. In den nächsten Wochen könnte es auf El Hierro wieder spannender werden.

Videoaufnahmen der Atlantic Explorer von Anfang Juni zeigen Unterwasser in ungefähr 140 Metern tiefe zwei Schlote mit Entgasungen, die abgebildete Öffnung ist etwas aktiver.

Quellen: PRAVDA-TV / EMSC / NASA / ANF / vulkane.net / INGV / ign.es / EarthquakeReporter vom 09.06.2012

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