Am Tag der Amtseinführung des neuen russischen Präsidenten Wladimir Putin hat die Moskauer Polizei rund 120 Menschen festgenommen. Diese sollen versucht haben, im Zentrum der Stadt eine behördlich nicht genehmigte Demonstration zu veranstalten.
Unter den Festgenommenen sei auch der Oppositionspolitiker und frühere Vizepremier Boris Nemzow, verlautete am Montag aus der Moskauer Verwaltung des russischen Innenministeriums. Die Lage in der Hauptstadt sei ruhig.
Nemzow, der bereits am Sonntag während einer oppositionellen Protestaktion vorübergehend festgenommen worden war, behauptet, an keiner Demo am Montag teilgenommen zu haben. Er sei verhaftet und geprügelt worden, als er in einem Café gesessen habe, sagte er zu RIA Novosti.
Wladimir Putin (59) war am 4. März mit 63,6 Prozent der Stimmen zum russischen Staatsoberhaupt gewählt und am heutigen Montag feierlich vereidigt worden. Putin war bereits von 2000 bis 2008 für zweimal vier Jahre Staatspräsident. Bei der Wahl 2008 durfte er trotz seiner hohen Popularität nicht antreten, weil das russische Grundgesetz mehr als zwei Amtszeiten in Folge verbietet.
Heute trat er als der erste Präsident nach Ende der Sowjetunion eine sechsjährige Amtszeit an. Zu Putins Vereidigung sperrten die Sicherheitskräfte weite Teile des Zentrums in Moskau ab.
Einen Tag vor der Amtseinführung Putins waren Tausende von seinen Gegnern in Moskau auf die Straße gegangen. Fotostrecke >> Die oppositionelle „Marsch der Millionen“ endete mit Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt. Es gab mehr als 430 Festnahmen.
Quellen: Euronews/Ria Novosti/Russia Today vom 07.05.2012