Die USA haben vor der Gefahr eines Cyberkriegs mit China gewarnt. Beide Staaten hätten auf diesem Gebiet umfassende technologische Fähigkeit erworben, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta am Montag in Washington während eines Besuchs seines chinesischen Kollegen Liang Guanglie. Daher sei es wichtig, „gemeinsam nach Wegen zu suchen, um jede Fehleinschätzung oder fehlerhafte Wahrnehmung zu vermeiden, die zu einer Krise führen könnte“.
Liang lehnte eine Verantwortung seines Landes für Hackerangriffe auf die USA ab. Zudem sei er mit Panetta übereingekommen, dass nicht alle derartigen Angriffe auf US-Einrichtungen ihren Ursprung in China hätten. Es sei eine Zusammenarbeit bei der Cyberabwehr vereinbart worden.
Bei den Gesprächen ging es neben Computersicherheit um Atomwaffen, die Lage in Nordkorea, US-Waffenverkäufe an Taiwan und die Modernisierung der chinesischen Armee. Zudem wurde über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei humanitärer und Katastrophenhilfe diskutiert sowie beim Kampf gegen die Piraterie. Die Beziehung zwischen den Militärs beider Staaten gilt als schwierig. Während sich die USA besorgt über die Entwicklung von chinesischen Waffen zeigen, die gegen Satelliten oder amerikanische Kriegsschiffe eingesetzt werden könnten, sieht China mit Unmut, dass die Regierung in Washington den militärischen Schwerpunkt stärker auf die Pazifik-Region legt. Dies hatte US-Präsident Barack Obama im Januar angekündigt.
Quellen: APA/derstandard.at vom 08.05.2012