Schuldenkrise: Merkel schlägt Griechenland Euro-Referendum vor – EU und EZB bereiten Ausstieg angeblich bereits vor

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Angela Merkel drängt Athen offenbar zu einer Entscheidung über den Euro. Nach Angaben des Büros von Staatspräsidenten Karolos Papoulias hat die Kanzlerin Griechenland vorgeschlagen, ein Referendum über den Verbleib in der Währungszone abzuhalten. Parallel bereitet sich die EU und EZB auf einen Ausstieg angeblich bereits vor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein Referendum über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone vorgeschlagen. Der Urnengang soll dem Vorschlag zufolge parallel zu den Neuwahlen des Parlaments in Athen abgehalten werden, die für den 17. Juni angesetzt sind, teilte das Büro des griechischen Regierungschefs am Freitagabend mit. Den Vorschlag habe Merkel gegenüber dem griechischen Präsidenten Karolos Papoulias gemacht, hieß es weiter.

Von deutscher Seite gibt es noch keine Bestätigung für einen dementsprechenden Vorschlag Merkels. Die Bundesregierung hatte am Freitag lediglich erklärt, erste Kontakte mit der griechischen Übergangsregierung aufgenommen zu haben. Der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter sagte, Merkel habe am Morgen mit Präsident Papoulias telefoniert. Über Inhalte des Gesprächs gab er nichts bekannt.

Würde Griechenland den Euro tatsächlich aufgeben, wäre der Schaden für Europa „irgendwo zwischen katastrophal und Armageddon“, sagte Dallara

Der Chef des Bankenverbands Charles Dallara warnt eindringlich vor den Folgen eines möglichen Austritts Griechenlands aus der Eurozone. Nun verkündet ein EU-Kommissar, die EU und die EZB würden genau diesen Fall vorbereiten.

Der Chefverhandler für die Banken und Anleger die Staatsanleihen von Griechenland halten, Charles Dallara, warnte bei einem Besuch in Irland vor den Folgen, sollte Griechenland aus der Eurozone austreten.

Doch genau dies würden die Europäische Union und die Europäische Zentralbank vorbereiten, sagte zumindest EU-Kommissar Karel De Gucht in einem Interview: „Vor eineinhalb Jahren mag das Risiko eines Dominoeffekts bestanden haben. Doch heute verfügt die der Europäischen Zentralbank und die Europäische Kommission über Dienste, die an einem Notfallszenario arbeiten, falls es Griechenland nicht schaffen sollte“, sagte De Gucht der Zeitung De Staandard.

Bisher wurde über solche Vorbereitungen lediglich spekuliert. Die EU-Kommission streitet jegliche Vorbereitung eines Griechenlandaustritts vehement ab. Eine Sprecherin der Kommission teilte mit, die Kommission würde vielmehr an Lösungen arbeiten, um Griechenland in der Eurozone halten zu können.

Allgemein wird befürchtet, die Eurozone könnte sich auflösen müssen, wenn Griechenland die Währungsunion verlässt. De Gucht ist anderer Meinung: „Ein griechischer Ausstieg würde nicht das Ende des Euro bedeuten – wie manche glauben“, sagte er im Interview, das am Freitag veröffentlicht wurde.

Quellen: dpa/Der Spiegel/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 18.05.2012

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