Zavodoski Island ist die Heimat Hunderttausender Pinguine – und die eines Vulkans: Auf der winzigen Insel hat es jüngst ordentlich gebrodelt. Eine Satellitenaufnahme zeigt die Rauchsäule in ungewohnten Farben.
Zavodoski Island ist ein paradiesischer Ort – jedenfalls wenn man ein Zügelpinguin (Pygoscelis antarctica) ist. Hunderttausende der Vögel brüten auf dem Eiland im Südatlantik, das zu den Südlichen Sandwichinseln zählt.
Aus menschlicher Sicht befindet sich die Insel dagegen mitten im Niemandsland: Weit, weit südöstlich vor der südamerikanischen Küste und ein gutes Stück nördlich der Antarktis.
Allzu groß ist das beliebte Pinguin-Ziel auch nicht: Auf gerade mal fünf Kilometer Durchmesser bringt es die Insel, und ein nicht unwesentlicher Teil wird von einem 551 Meter hohen Schichtvulkan dominiert.
Dass es auf Zavodoski Island immer mal wieder brodelt (zuletzt am 27. April 2012), zeigt eine aktuelle Aufnahme des „Aqua“-Satelliten, die die US-Weltraumbehörde Nasa veröffentlicht hat. Das vom „Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer“ (Modis) aufgenommene Bild präsentiert die Szenerie im nicht-sichtbaren Infrarotbereich sowie im sichtbaren Rotbereich – für das menschliche Auge also in Falschfarben.
(Archivbild)
Die zum großen Teil eisbedeckten Inseln – Zavodoski ist die nördlichste der Südlichen Sandwichinseln – erstrahlen als kleine, aber sehr auffällige Flecken in Türkis. Die Wolken haben in einen helleren Türkiston, die Ozeanoberfläche erscheint dagegen schwarz. Die vom Vulkan aufsteigenden Rauchschwaden reflektieren als Mischung aus Gas und Asche diese Wellenbereiche des Lichts sehr gut und sind daher weiß. So fällt die Rauchsäule deutlich ins Auge.
Nur eines verrät die Aufnahme leider nicht: Wie die Pinguine auf die Aktivität reagierten.
(Satellitenbild oben: Modis zeigt Vulkanausbruch in Falschfarben)
Quelle: PRAVDA-TV/NASA/MODIS/Der Spiegel vom vom 12.05.2012