Nordkorea soll illegal Waffen nach Syrien geliefert haben

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Die Vereinten Nationen gehen Hinweisen auf illegale Waffengeschäfte zwischen Nordkorea und Syrien nach.

Eine UN-Expertengruppe wirft Nordkorea in einem vertraulichen Bericht vor, gegen Sanktionsbestimmungen der internationalen Staatengemeinschaft verstoßen zu haben. So habe Frankreich im November 2010 ein Schiff aus dem kommunistischen Land gestoppt, das Material zur Herstellung von Artillerie-Munition und Raketen nach Syrien transportieren wollte. Als Drehkreuz hätten die Häfen Dalian in China und Kelang in Malaysia gedient, heißt es in dem am Donnerstag von Reuters eingesehenen Bericht.

Die den UN-Experten vorliegenden Informationen betreffen zwar die Zeit vor März 2011, als die syrische Regierung begann, gewaltsam eine Revolte niederzuschlagen. Diplomaten zeigten sich dennoch besorgt: Es werde deutlich, was die Regierung in Damaskus mit der Hilfe Nordkoreas und Chinas ihrem Waffenarsenal zugefügt habe.

Die Berichte der UN-Expertengruppe, die die Einhaltung von Sanktionen gegen Nordkorea überwacht, gelten als hochsensibel. China habe im Sicherheitsrat bereits in der Vergangenheit eine Veröffentlichung verhindert und könnte dies auch beim aktuellen Bericht versuchen, sagten Diplomaten der Nachrichtenagentur Reuters. Für Atomwaffen und ballistische Raketen geeignetes Material wurde laut den UN-Experten nicht geliefert. Verschifft wurden darüber hinaus aber auch Luxusgüter, wie der Bericht auswies: 10.000 Rollen Tabak, zwölf Flaschen Sake und mehrere gebrauchte Mercedes-Pkw.

Auch der Iran liefert Experten zufolge weiter Waffen nach Syrien. Dies ging aus dem vertraulichen Entwurf für einen Bericht über Sanktionen gegen die Islamische Republik hervor, den Reuters ebenfalls einsehen konnte.

In den Syrien-Konflikt hat sich nach Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon auch die Al-Kaida eingemischt. Er glaube, dass die Extremistenorganisation für einen Doppelanschlag in Damaskus verantwortlich sei, bei dem vergangene Woche mindestens 55 Menschen getötet wurden. „Das schafft erneut ein sehr ernsthaftes Problem“, sagte Ban in New York. Zugleich hob er die UN-Schätzung für die Toten des seit März 2011 währenden Konflikts auf mindestens 10.000 an.

Mit dieser Einschätzung Bans dürfte sich die Regierung in Damaskus bestärkt fühlen. Das international weitgehend isolierte Syrien erklärt seit Monaten, aus dem Ausland finanzierte Terroristen würden hinter dem Aufstand stecken. Die Regierung verdächtigt besonders Saudi-Arabien und Katar der Unterstützung, die sich für eine Bewaffnung der Gegner von Präsident Baschar al-Assad starkmachen.

Quelle: Reuters vom 19.05.2012

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