Tausende Studenten haben sich in Mexiko-Stadt an einem Protestmarsch gegen voreingenommene Wahlberichterstattung in den Medien beteiligt. Die Demonstranten warfen Zeitungen und Fernsehsendern vor, ihre Berichterstattung über die bevorstehende Präsidentschaftswahl zugunsten des Kandidaten der ehemaligen Regierungspartei, Enrique Pena Nieto, auszurichten. Vor allem der größte Fernsehsender des Landes, Televisa, sei in seiner Berichterstattung über den Wahlkampf voreingenommen.
Bei vielen der Demonstranten handelte es sich am Mittwoch um Studenten der Iberoamerikanischen Universität (UIA). Ein Auftritt Penas dort hatte kürzlich eine Protestwelle junger Menschen in Gang gesetzt, die gegen eine Rückkehr seiner Partei der Institutionellen Revolution (PRI) an die Macht sind. Der 45-jährige Pena liegt in Umfragen derzeit deutlich vorn.
Für die regierende Partei der Nationalen Aktion (PAN) tritt bei den Präsident-schaftswahlen am 1. Juli die frühere Erziehungsministerin Josefina Vázquez Mota (51) an. Sie ist die erste Frau in der mexikanischen Geschichte, die sich als Kandidatin einer der großen Parteien für das höchste Staatsamt bewirbt. Die linke Partei der Demokratischen Revolution (PRD) geht mit dem ehemaligen Bürgermeister von Mexiko-Stadt, Andres Manuel López Obrador (58), in das Rennen um die Nachfolge von Präsident Felipe Calderón (PAN).
Am 1. Juli finden auch Parlamentswahlen statt. Die PRI hatte Mexiko sieben Jahrzehnte lang ununterbrochen beherrscht, bis sie im Jahr 2000 die Macht an die PAN abgeben musste. Diese vereint soziale, neoliberale und konservativ-katholische Strömungen.
Quellen: dapd/sda/dpa/red/derstandard.at vom 24.05.2012