Neuer Rückschlag für Griechenland: Die Europäische Zentralbank verweigert mehreren griechischen Instituten Geld – nur Notkredite halten sie jetzt noch am Leben. Das Kapital der Banken schmilzt, weil immer mehr Anleger ihre Konten plündern. Sie fürchten den Austritt ihres Landes aus dem Euro.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mehreren griechischen Banken vorerst den Geldhahn zugedreht. Das gab die Notenbank am Abend bekannt und bestätigt damit Gerüchte, die schon den ganzen Nachmittag am Markt für Unruhe sorgen.
Demnach sind seit dem griechischen Schuldenschnitt einige Banken des Landes de facto von den Refinanzierungsgeschäften abgeschnitten, die die EZB anbietet. Wie die Nachrichtenagentur Market News International (MNI) berichtet, handelt es sich dabei um kleinere Institute, die keine ausreichenden Sicherheiten mehr aufbringen können, um sie bei der EZB als Pfand für Zentralbankgeld zu hinterlegen.
Bei insgesamt vier Instituten sei das Kapital bereits so weit aufgezehrt, dass sie mit negativem Eigenkapital arbeiten würden, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Damit kann die EZB sie nach ihren eigenen Statuten nicht mehr mit Liquidität versorgen.
Den betroffenen Banken bleibt zur Refinanzierung nun nur noch ein absolutes Notfallinstrument: die sogenannte Emergency Liquidity Assistance, über die nationale Notenbanken der Euro-Zone ihren Finanzsektor mit Krediten versorgen können. Damit gibt es die kuriose Situation, dass die griechische Notenbank Euros herausgeben muss für Schulden griechischer Banken, für die wiederum der griechische Staat haftet.
Griechen plündern ihre Konten
Aus dem Umfeld der EZB hieß es: Sollte die Rekapitalisierung der Banken erfolgreich verlaufen, könnten diese auch wieder an den Standardoperationen der EZB teilnehmen. Bis dahin aber will sie keine weiteren Hilfen geben. Denn sollte Griechenland aus dem Euro austreten, und sollten in der Folge die griechischen Banken zusammenbrechen, dann bliebe die EZB auf ihren Forderungen gegenüber der Athener Notenbank sitzen.
Am Finanzmarkt schlug die Nachricht ein wie eine Bombe: Der Euro gab kurzfristig um bis zu einem halben Cent nach. Die Meldungen um gestutzte EZB-Hilfen verschärfen die Nervosität. Zahlreiche griechische Bankkunden plündern bereits ihre Konten, weil sie fürchten, das Land könnte bald aus der Euro-Zone austreten. Seit Anfang der Woche wurden schon 900 Millionen Euro abgehoben, berichtet die Nachrichtenagentur dpa-AFX unter Berufung auf Insider.
Hauptgrund ist die Angst vor einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Nachdem die Regierungsbildung gescheitert ist, nachdem die Bürger im Sommer noch einmal ein neues Parlament wählen müssen, nachdem bei den Neuwahlen Parteien, die den griechischen Sparkurs ablehnen, noch mehr Macht gewinnen könnten, ist die Wahrscheinlichkeit dafür gestiegen.
Das aber würde bedeuten, dass Griechenland entweder die Drachme wieder einführt – oder eine neue Währung mit anderem Namen. Auf jeden Fall würde die neue griechische Währung im Vergleich zum Euro stark abwerten, die Barguthaben auf den Konten der Griechen würden dadurch massiv an Wert verlieren. Nicht nur im Vergleich zum Euro, sondern auch im eigenen Land. Denn Importe würden für die Griechen teurer – die Verbraucherpreise würden also nicht im gleichen Maße sinken, wie die neue griechische Währung abwertet.
Quellen: dapd/dpa/Reuters/Der Spiegel vom 16.05.2012
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