Euro-Gruppe verlangt von jedem Staat Notfallplan für Griechen-Austritt – Insolvenzgefahr in Spanien

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Jedes Land der Eurozone soll nun einen individuellen Notfallplan für den Austritt Griechenlands aus dem Euro erarbeiten, um die Folgen eines solchen Ausstiegs zu ermitteln, bestätigten Beamte der Euro-Gruppe. In Spanien spitzt sich die Lage zu: Offenbar kann das Land nicht mehr aus eigenen Mitteln weitermachen. Premier Mariano Rajoy will heute die Europäische Zentralbank um Rettung bitten: Sie soll Spanien-Bonds kaufen. DAX und Dow Jones antworten mit einer Talfahrt.

Am Montag, nach einer einstündigen Telefonkonferenz der Eurogruppe „Eurozone Working Group“ (EWG), die die Treffen der Finanzminister vorbereitet und auch den Vorstand des EFSF bildet, haben sich die Beamten der Eurozone darauf geeinigt, dass jedes Euro-Land einen individuellen Notfallplan für den Fall, dass Griechenland aus der gemeinsamen Währung ausscheidet, erarbeiten soll. Dies berichtet Reuters mit Verweis auf zwei Beamte der Eurozone.

Darüber hinaus hat Reuters auch eine Notiz eines Mitgliedsstaates gesehen, die den Ländern aufzeigt, was sie bei der Aufstellung ihres Notfallplanes beachten sollten. Das Dokument erläutert auch die potenziellen Kosten für die einzelnen Mitgliedsstaaten, die bei einem Austritt Griechenlands entstehen würden. Zudem verweist das Papier darauf, dass eine „liebenswürdige Scheidung“ angestrebt werden sollte. Und wenn Griechenland dies tatsächlich wolle, sollten EU und IWF das Land dabei unterstützen.

Bis zu diesem Zeitpunkt, so einer der Beamten, wurde „aus Angst vor Lecks“ nichts dergleichen auf der Ebene der Eurozone vorbereitet.

Liquiditätskrise: Rajoy ruft Europäische Zentralbank zu Hilfe

Die spanische Zeitung El Mundo, eine durchaus seriöse Quelle, meldet, dass Ministerpräsident Mariano Rajoy noch heute die Europäische Zentralbank (EZB) bitten will, sie möge umgehend mit dem direkten Ankauf von spanischen Staatsanleihen beginnen. Rajoy reist am Abend zum EU-Gipfel nach Brüssel und will noch vorher mit EZB-Chef Mario Draghi sprechen.

Die Lage in Spanien ist offenkundig noch angespannter als gedacht: Die spanische Regierung soll sich außer Stande sehen, den Betrieb weiter aufrechtzuerhalten. Mit einem derart massiven kurzfristigen Liquiditätsengpass hatten jedoch nur die wenigsten Beobachter gerechnet.

DAX und Dow Jones sind weiter auf Talfahrt, der DAX schliesst bei -2,33% und der Dow Jones liegt bei -1,30%.

Die Lage der spanischen Bürger ist prekär, Zwangsversteigerungen und Wohnungs-räumungen sind an der Tagesordnung.

Quelle: PRAVDA-TV/Comdirect/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 23.05.2012

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