Anhand einer neuen Analyse von 11 Mars-Meteoriten haben US-Wissenschaftler stichhaltige Beweise dafür gefunden, dass auch auf dem Mars große Molekülketten, die Kohlenstoff und damit einen der elementaren Bausteine irdischen Lebens beinhalten, existieren. Derartige Makromoleküle selbst sind zwar nicht organischen Ursprungs, deuten aber dennoch daraufhin, dass sich komplexe organische Kohlenstoffchemie auf dem Mars abspielen konnte und kann.
Wie die Wissenschaftler der Carnegie Institution for Science in Washington, unterstützt durch die NASA, aktuell im Fachmagazin „Science Express“ berichten, handelt es sich um Moleküle von sogenanntem reduziertem Kohlenstoff, der sich entweder an Wasserstoffmoleküle oder sich selbst bindet.
„Diese Entdeckung zeigt, dass reduzierte Kohlestoffmoleküle auf dem Mars während dessen ganzer planetaren Geschichte eingelagert wurde und diese Prozesse ähnlich abliefen wie auf der frühen Erde“, so der Hauptautor der Studie Andrew Steele. „Ein Verständnis über das Entstehen dieser nicht-biologischen, kohlenstoffreichen Makromoleküle auf dem Mars ist für die zukünftige Lebenssuche auf unserem Nachbarplaneten von grundlegender Bedeutung.“
Zu den untersuchten Mars-Meteoriten gehört auch „ALH 84001“ in dessen Innern Wissenschaftler Mitte der 1990er Jahre fossile Mars-Mikroben entdeckt haben wollten – eine Interpretation, die von zahlreichen Wissenschaftlern umgehend in Frage gestellt wurde und seither immer wieder für kontroverse Diskussionen sorgt.
„Auch wenn unsere Studie zwar noch keinen Beweis dafür erbringt, dass der Mars früher oder sogar heute noch Leben hervorgebracht hat, so beantwortet sie dennoch einige wichtige Fragen über den Ursprung organischen Kohlenstoffs auf dem Mars“, so Mary Voytek, Direktorin des „Astrobiology Program“ der NASA. „Die Ergebnisse können auch dazu beitragen, die Arbeit des Rovers ‚Curiosity‘ im Rahmen der Mission ‚Mars Science Laboratory‘ (siehe Bild oben: künstlerische Darstellung der Ankunft der derzeitigen Marsmission „Mars Science Laboratory“ MSL), der im kommenden August auf dem Roten Planeten landen soll, noch genauer auf bestmögliche Orte zur Suche nach den organischen Komponenten abzustimmen.“
Quellen: NASA/grenzwissenschaft-aktuell.de vom 25.05.2012