Total will Plattform reparieren – Greenpeace-Analyse zeigt kaum Gifte in Luft und Meer

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Ein Gas-Leck hatte den Energiekonzern Total Ende März dazu bewogen, die Nordseeplattform „Elgin“ zu räumen. Jetzt kündigt Total Abdichtungsarbeiten an – Schlamm soll die Sache richten.

Der Energiekonzern Total will in der kommenden Woche mit dem Abdichten des Gas-Lecks an der Nordseeplattform „Elgin“ in der Nordsee beginnen. Dazu solle Schlamm in das Bohrloch gepumpt werden, erklärte der Konzern am Freitag.

Der Finanzvorstand des französischen Unternehmens stellte eine Wiederaufnahme der Gasförderung an der havarierten Plattform noch in diesem Jahr in Aussicht. „Unsere Teams arbeiten an mehreren Szenarien und es gibt die Möglichkeit, dass wir irgendwann vor Jahresende schrittweise wieder anfangen“, sagte Patrick de La Chevardiere.

Total hatte die Plattform „Elgin“ vor der schottischen Küste wegen des Gaslecks Ende März aus Sicherheitsgründen geräumt. Zunächst strömten etwa 200.000 Kubikmeter Erdgas pro Tag aus der Förderanlage und bilden ein explosives Gemisch. Darunter ist auch Methan, das als besonders klimaschädigend gilt.

Vor einer Woche gelang es Total nach eigenen Angaben die Menge des ausströmenden Gases durch eine Entlastungsbohrung deutlich zu reduzieren. Zuvor hatte man eine Explosion befürchtet. Umweltexperten warnten zudem, dass eine Behebung des Problems nicht einfach würde.

Rund zwei Wochen nach der Greenpeace-Expedition zur Elgin-Gasplattform liegen jetzt die Ergebnisse der Wasser- und Luftproben vor, die die Aktivisten vor Ort genommen haben. Die Untersuchungen der Luft- und Wasserproben ergeben keine Hinweise auf Freisetzung von Stoffen mit besonders gefährlichen Eigenschaften für Mensch und Umwelt.

Der Methangehalt der Luft beträgt in drei Seemeilen Entfernung zur Elgin-Platfform zwei ppm unabhängig von der Himmelsrichtung zur Plattform. In der Luft ist der besonders giftige Schwefelwasserstoff nicht nachweisbar. Schwefelwasserstoff ist Bestrandteil von sogenanntem Sauren Erdgas und wurde in ersten Pressemeldungen als Bestandteil des austretenden Gases genannt.

Der auf dem Wasser zu beobachtende ölige Film und die auf dem Wasser schwimmenden gelblich fettigen Flocken bestehen aus schwerer flüchtigen Alkankohlenwasserstoffen und sind ebenfalls keine Stoffe mit besonders toxischen Eigenschaften.

Greenpeace ist zur Elgin gefahren, um sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Der ernste Unfall auf der Elgin hat sich nicht zu einer Umweltkatastrophe entwickelt. Laut einem OSPAR-Report kommt es jährlich zu mehreren hunderten Unfällen auf Öl und Gasplattformen in der Nordsee.

Dagegen helfen auch nicht die sogenannten hohen Sicherheitsstandards der Ölindustrie. Die Konzerne beweisen damit jedes Jahr aufs neue, dass sie nicht in der Lage sind, umweltgerecht Öl zu fördern. Selbst beim normalen Betrieb der Anlagen werden jährlich im Nordost-Atlantik etwa 10.000 Tonnen Öl ins Meer geleitet.

Alles zusammen zeigt deutlich, dass es jederzeit zu Unfällen bei Ölexplorationen kommen kann. Geschieht dies in sensiblen Ökosysteme wie der Arktis, sind die Auswirkungen auf die Umwelt wesentlich schlimmer.

Quelle: AFP/Handelsblatt/Greenpeace vom 28.04.2012

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