Der katarische Fernsehsender Al-Dschasira versorgt die in Syrien agierenden Extremisten mit Kommunikationsmitteln (Mobilnetzgeräten und Internet), die illegal aus dem Libanon, Jordanien und der Türkei eingeschleust werden, um Informationen zu erhalten. Das teilte der ehemalige Berichterstatter des panarabischen Informationskanals im Libanon, Ali Hashem, in einem Interview für die libanesische Zeitung Al-Safir mit.
Dem Journalisten zufolge ist der Fernsehsender dazu bereit, für jede illegale Lieferung von Satelliten-Handys 50 000 US-Dollar zu bezahlen. „Dies wird getan, damit die Extremisten sich in Verbindung mit dem Fernsehsender setzten und in live ausgestrahlten Nachrichtensendungen darüber berichten können, was angeblich in Syrien geschieht. Die Leitung des Senders kümmert sich dabei kaum um eine unparteiische Berichterstattung über die Krise in Syrien“, so Hashem.
Er sei von leitenden Mitarbeitern des Nachrichtendienstes darin instruiert worden, auf welche Weise er von den Ereignissen berichten und was er „vergessen“ solle.
Drei Al-Dschasira-Journalisten, die im Libanon eingesetzt waren, hatten Mitte März wegen Unstimmigkeiten mit der Sender-Leitung hinsichtlich der Berichterstattung über Syrien gekündigt.
Laut Hashem hatten die Journalisten gewusst, dass bewaffnete Formationen den syrischen Behörden von Anfang gegenüber gestanden hatten und Extremisten massenhaft vom Libanon aus nach Syrien gezogen waren.
„Es handelt sich um einen Informations-‚Selbstmord’, zu dem die katarischen Behörden, die ganz konkrete politische Ziele und eigene Interessen verfolgen, den Fernsehsender genötigt haben“, sagte Hashem.
Die syrischen Behörden haben nicht nur einmal auf die parteiische Berichterstattung der populären arabischsprachigen Fernsehsender Al-Dschasira und Al-Arabyja über die Ereignisse in Syrien verwiesen. Die beiden Sender sollen in der letzten Zeit oft Informationen von Extremisten als „Eigenkorrespondenten“ in den von den Terroristen kontrollierten Gebieten nutzen.
Quelle: Ria Novosti vom 03.04.2012