Sex-Skandal in Obamas Secret Service

Teile die Wahrheit!

Eigentlich sollten die Beamten des Secret Service Präsident Obama beim Amerika-Gipfel beschützen. Doch elf von ihnen vergnügten sich offenbar lieber mit Prostituierten. Während der Präsident sich um Normalität bemüht, kommen immer mehr schmutzige Details des Skandals ans Licht.

Dunkle Sonnenbrillen, elegante Anzüge und ein verbindliches Auftreten – so kennt man die Mitarbeiter des Secret Service, die für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständig sind. Bevor Barack Obama ins Ausland reist, fliegt eine Truppe von ihnen voraus, um die Lage vor Ort zu sichern. Doch in der kolumbianischen Küstenstadt Cartagena ist dabei einiges anders gelaufen als geplant.

Dort trafen sich am Wochenende mehr als 30 amerikanische Staats- und Regierungschefs, um beim Amerika-Gipfel über Themen wie die wirtschaftliche Entwicklung der Region oder den Kampf gegen Drogen zu reden. Doch die Veranstaltung wird überschattet von einem Sexskandal, den ausgerechnet Obamas Sicherheitsleute ausgelöst haben.

Elf Mitarbeiter des Secret Service wurden suspendiert und nach Hause geschickt, weil sie sich offenbar mit Prostituierten vergnügt haben. Das bestätigte der Vizechef der Behörde, Paul Morrissey. Zudem wurden auch fünf Angehörige der US-Armee abkommandiert, weil sie in den Skandal verwickelt sind.

Die „Natur des Fehlverhaltens in Verbindung mit einer Null-Toleranz-Politik bei persönlichem Fehlverhalten“, habe zu der Entscheidung geführt, die Mitarbeiter von ihren Aufgaben zu entbinden, sagte Morrissey verklausuliert. Und Obamas Sprecher Jay Carney beeilte sich mitzuteilen, der Präsident habe weiterhin „volles Vertrauen“ in den Secret Service.

Die elf Agenten waren im Hotel El Caribe abgestiegen, einer Fünf-Sterne-Herberge direkt am Meer, die laut Einheimischen besonders für ihre aufregenden Partys bekannt ist. Was dort passierte, zeichnete der Vorsitzende des Heimatschutz-Ausschusses im Washingtoner Kongress, Peter King, nach: Die Agenten, so King, hätten Frauen mit auf ihre Hotelzimmer genommen, die vermutlich Prostituierte seien, sagte der Politiker. Dies verstößt gegen die internen Regeln des Secret Service.

Auch das Hotel hatte offenbar seine eigenen Vorschriften. Diese erlauben den Gästen zwar, Begleitungen über Nacht mitzubringen, allerdings müssen diese sich anmelden und das Haus bis sieben Uhr morgens wieder verlassen. So jedenfalls erzählte es King den amerikanischen Zeitungen und Nachrichtenagenturen.

Weil eine der Frauen das Hotel am nächsten Morgen noch immer nicht verlassen hatte und der Secret-Service-Mitarbeiter die Zimmertür nicht öffnen wollte, schaltete das Hotel die Polizei ein. Sie fand in dem Zimmer ein Paar vor, das sich offenbar darüber stritt, ob der Agent für die Leistungen der Frau zu bezahlen habe. Am Ende habe der Mann zwar gezahlt und die Frau sei verschwunden, berichtete King. Die Polizei habe aber die US-Botschaft informiert, diese wiederum habe den Vorfall dem Secret Service gemeldet.

Andere Quellen schildern den Vorfall noch drastischer: Die „Washington Post“ zitiert einen Insider des Secret Service mit der Aussage, die Prostituierte sei „ausgeflippt“, weil sie nicht bezahlt wurde und habe gegen Wände und Türen geschlagen.

Unklar ist laut der Zeitung, ob die Agenten – die zum Teil verheiratet sind – alle von vornherein wussten, dass sie es mit Prostituierten zu tun hatten, die für ihre Dienste bezahlt werden wollen.

Der Sexskandal wurde zum bestimmenden Thema auf dem Amerika-Gipfel. „Ich wollte beim Frühstück über Handel und Drogen sprechen“, sagte ein lateinamerikanischer Diplomat, „doch die anderen Delegierten wollten nur über die Geschichte mit den Agenten und den Huren reden.“

Verschärft wird der Skandal noch durch die Meldung, dass auch fünf Angehörige des US-Militärs in den Vorfall verwickelt sind. Sie sollten die Agenten eigentlich bei der Vorbereitung des Obama-Besuchs unterstützen.

300x250

Er sei „enttäuscht über den ganzen Vorfall“, sagte der Kommandeur des für Mittel- und Südamerika zuständigen Southern Command der US-Armee, General Douglas Fraser. Den Soldaten, die wegen des Verdachts auf „schweres Fehlverhalten“ abkommandiert wurden, drohen nun Disziplinarverfahren.

Quelle: AP/dapd/AFP/Reuters/Der Spiegel vom 15.04.2012

300x250 boxone

About aikos2309

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert