Die Behörden Nordkoreas haben sich geweigert, eine Gruppe von IAEO-Inspekteuren ins Land zu lassen, nachdem die USA die Einstellung ihrer Lebensmittelhilfe für Pjöngjang angekündigt hatten, meldet die japanischen Agentur Kyodo am Montag unter Berufung auf einen nicht genannten US-Außenamtssprecher.
Das US-Außenministerium hatte am vergangenen Freitag bekannt gegeben, dass die USA gleich nach der Ankündigung Pjöngjangs, eine Rakete mit einem Satteliten starten zu wollen, die Verhandlungen über die definitiven Bedingungen und Schemen der Lieferung von Lebensmitteln nach Nordkorea eingestellt haben.
Nach diesem Schritt der USA befänden sich die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea an der Grenze zum Kollaps, so der Gesprächspartner der Agentur. Pjöngjang und Washington hatten zuvor die Möglichkeit eines Besuchs von IAEO-Inspekteuren in Nordkorea „ernsthaft besprochen“. Nordkorea habe offensichtlich geglaubt, auch nach dem Raketenstart die vereinbarte US-Lebensmittelhilfe erhalten zu können.
Der Start des nordkoreanischen Beobachtungssatelliten Kwangmyongsong-3 (Heller Stern) vom Freitag war gescheitert (Link). Laut vorliegenden Angaben war die Trägerrakete Unha-3 nur wenige Minuten nach dem Abheben auseinandergebrochen und ins Gelbe Meer gestürzt.
Der Satellitenstart sollte dem 100. Geburtstag des ersten Staatschefs Nordkoreas, Kim Il-Sung, gewidmet sein, der am 15. April begangen wurde.
Wie Ende Februar bekannt wurde, hatten Nordkorea und die USA vereinbart, dass Pjöngjang seine Atomtests und die Arbeiten zur Urananreicherung aussetzt sowie der Wiederaufnahme der IAEO-Kontrollen an seinen Atomobjekten zustimmt.
Nordkorea hatte jedoch Mitte März seine Pläne zum Start einer Weltraumrakete mit einem Satelliten angekündigt, was eine negative Reaktion der Völkergemeinschaft hervorgerufen hatte. Die USA drohten daraufhin, ihre Lebensmittelhilfe für Pjöngjang einzustellen, wenn Nordkorea nicht auf seine Pläne verzichten sollte.
Quelle: AFP/Ria Novosti vom 16.04.2012