Die libanesische Armee hat drei aus Libyen kommende Container mit Waffen für die syrische Protestbewegung beschlagnahmt. Die Ladung habe sich an Bord eines Schiffs befunden, das am Freitag im Hafen von Selaata nahe der Hauptstadt Beirut gestoppt worden sei, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus libanesischen Sicherheitskreisen. Zu den Waffen zählten demnach Maschinengewehre, Granaten, Raketen, Raketenwerfer und Sprengstoff.
Die unter der Flagge Sierra Leones fahrende „Lutfallah II“ war den Angaben zufolge in Libyen aufgebrochen und wurde nach einem Zwischenhalt im ägyptischen Alexandria in Selaata gestoppt. Allerdings habe eine Erlaubnis zum Andocken im libanesischen Tripoli vorgelegen. Kapitän und Crew seien dem militärischen Geheimdienst in Tripoli zum Verhör übergeben worden. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie die Container von der Armee in Richtung Beirut gebracht wurden.
In Syrien gibt es seit mehr als einem Jahr Massenproteste gegen Staatschef Baschar al-Assad, die dieser blutig niederschlagen lässt. Nach Angaben der Opposition wurden seither mehr als 11.000 Menschen getötet. Trotz einer seit mehr als zwei Wochen offiziell geltenden Waffenruhe gab es heute erneut Kämpfe zwischen der Armee und Deserteuren. Zehn Deserteure wurden dabei laut Aktivisten nahe Damaskus getötet. Ähnliche Kämpfe habe es in der Küstenregion von Lattakia gegeben, von wo zunächst keine Berichte über Opfer vorlagen.
Quelle. Euronews/AFP vom 28.04.2012