Anleger, die griechische Staatsanleihen halten, welche nach internationalem Recht ausgestellt wurden, wehren sich gegen einen Schuldenschnitt. Griechenland will, dass auch sie auf den größten Teil ihrer Forderungen verzichten, wie es für die Anleihen nach griechischem Recht bereits vereinbart wurde. Die verbliebenen Anleger lehnen eine Umschuldung aber ab. Dies teilte die griechische Schuldenagentur mit.
Die Anleihen nach internationalem Recht haben einen Wert von drei Milliarden Euro. In der vergangenen Woche wollte Griechenland die Umschuldung der ersten 539 Millionen Euro vereinbaren, doch die Verhandlungen scheiterten. Griechenland stellte klar, es stünden keine Mittel zur Verfügung, die verbliebenen Anleihen vollständig auszubezahlen.
Vielmehr sollten die Gläubiger einem Schuldenschnitt zustimmen, um zumindest die Konditionen des bereits abgewickelten Anleihentauschs zu erhalten. Kommt es zu keiner Einigung, würde der Zahlungsausfall der Anleihen nach internationalem Recht weitere Verbindlichkeiten auslösen, weil dadurch Derivatprodukte fällig würden.
Unter den Anlegern dürften vor allem Hedge Fonds sein, die einem Schuldenschnitt auf keinem Fall zustimmen werden. Sollten ihre Anleihen tatsächlich ausfallen, hätten sie gute Chancen, die Auszahlung gerichtlich zu erzwingen. Dies ist wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells.
Quelle: dpa/Deutsche Mittelstands Nachrichten vom 02.04.2012