Golf von Alaska: US-Küstenwache versenkt Tsunami-Geisterschiff

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Seit dem Tsunami in Japan vor einem Jahr trieb das Schiff herrenlos über den Pazifik. Nun hat ein Kutter der US-Küstenwache die Odyssee mit zwei Kanonenschüssen beendet. Die Gefahr für den Schiffsverkehr sei zu groß.

Mehr als ein Jahr trieb das Schiff über den Pazifik, den größten Ozean der Welt. Die „Ryou-un Maru“, ein Fischtrawler aus Japan, legte 8000 Kilometer zurück und trieb bis vor die Küste Kanadas, ohne Kapitän und ohne Mannschaft. Am Donnerstag (Ortszeit) endete nun die Irrfahrt, die US-Küstenwache versenkte das Geisterschiff im Golf von Alaska.

Mit einer Kanone feuerte ein Kutter der Küstenwache auf die 50 Meter lange „Ryou-un Maru“. Das japanische „Geisterschiff“ geriet zunächst in Brand, nahm Wasser auf und bekam Schlagseite, sank aber erst nach einer zweiten Salve mit größerem Kaliber mehrere Stunden nach den ersten Schüssen, teilte ein Sprecher der Küstenwache mit.
Der Fischtrawler sollte auf der Insel Hokkaido verschrottet werden und wurde deshalb von der Riesenwelle nach dem Erdbeben ohne Fracht ins Meer gerissen. Auf den fast 8000 Kilometern war es mit im Schnitt etwa einem Kilometer in der Stunde unterwegs und überstand dabei wohl unbemannt Stürme und Wellenbrecher. Der 50 Meter lange Trawler war in einem erbärmlichen Zustand, aber schwimmfähig.

Ob und wie viel Diesel sich noch in den Tanks des Geisterschiffs befand, war nicht bekannt. Die Behörden kamen aber zu dem Schluss, dass ein Versenken weniger gefährlich sei als das Schiff weiter unbeleuchtet und ohne Kommunikationssysteme übers Meer treiben zu lassen.

Eine kanadische Schiffsbesatzung hatte die Bergungsrechte „Ryou-un Maru“ für sich reklamiert. Die Küstenwache gab ihr Zeit, das Geisterschiff in Schlepp zu nehmen. Aus kanadischen Schifffahrtskreisen verlautete, das sei dem 20 Meter langen Fischerboot „Bernice C“ nicht gelungen. Erst danach wurde der Feuerbefehl erteilt.

Quelle: Russia Today/Reuters/dapd/Der Spiegel vom 06.04.2012

Ein Jahr nach dem Tsunami: Japanisches Geisterschiff treibt bis Kanada

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