Statt der sonst üblichen Inhalte auf der Webseite f1-racers.net befindet sich dort nach dem Hack der #Op Bahrain des Internet-Kollektivs Anonymous lediglich deren Pressemitteilung, ein dazu passendes Video und diverse veröffentlichte Eintrittskarten der Formel 1-Rennen. Mit den Defaces und DDoS-Angriffen möchten die Aktivisten auf die Menschenrechtsverletzungen der dortigen Monarchie hinweisen.
Nach den Protesten in Tunesien und Ägypten kam es auch in Bahrain seit über einem Jahr zu Demonstrationen, bei denen die Umwandlung der Monarchie in einen demokratischeren Staat gefordert wird. Der Grand Prix der Formel 1 wurde dabei erneut für politische Zwecke benutzt. In Anwesenheit der Presse zündeten Demonstranten Reifen an, um auf ihre Demokratiebestrebungen aufmerksam zu machen.
Die Mitglieder von Anonymous prangern auf der defacten Webseite der Formel 1 vor allem die Menschenrechtsverletzungen der dortigen Sicherheitskräfte an. Neben einigen DDoS-Attacken auf staatliche Internet-Portale gelang es den Aktivisten, einzelne Webseiten zu hacken. Man gibt an, auch die Server der Formel 1 geknackt zu haben. Die privaten Daten der Teilnehmer der Rennen habe man dabei neben anderen Informationen erlangen können. Weitere Webseiten sollen vom Netz genommen werden, um sie im Cyberspace als „rauchende Krater“ zu hinterlassen. Auch sollen Telefonleitungen, E-Mail-Accounts, Faxgeräte und alles andere, was man ergattern kann, für die Protestbewegung eingesetzt werden.
Den Veranstaltern der Formel 1 wünscht man augenzwinkernd viel Spaß beim Einstreichen der Werbeeinnahmen. Nach dem Hack wurden ausnahmslos alle Anzeigen vom Portal entfernt. In der Pressemitteilung schreibt das Internet-Kollektiv: „Ihr verdient es nicht einen einzigen Penny zu verdienen, weil ihr an der Misere mitgewirkt habt.“ Den Fahrern der Formel 1 rät man, ihre Popularität einzusetzen, um auf die politischen Missstände von Bahrain aufmerksam zu machen. Die Rennfans hingegen hätten dieses Event nach Ansicht von Anonymous komplett boykottieren sollen. Der Presse raten die Aktivisten sich auf das Schicksal der Menschen zu konzentrieren, statt auf oberflächliche Sportereignisse.
Ob die neuesten Hacks zur Umwandlung des Staates von einer Monarchie in eine Demokratie beitragen können, bleibt allerdings abzuwarten.
Quelle: Anonymous/gulli.com vom 23.04.2012