Erdbeben- und Vulkan-Update: 6.4 auf Tonga, 5.4 in Kalifornien, 6.0 in Sumatra, Nyamuragira im Kongo, Vesuv – Simulation eines Vulkanausbruches

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Nachdem die vergangenen zwei Wochen für unseren Planeten sehr intensiv waren, kam die seismische Aktivität am Donnerstag, Freitag und Samstag etwas zur Ruhe. Während wir vorher täglich zwischen 30 und 40 Beben über 4.0 auf der Richterskala verzeichneten, waren es an den drei Tagen nur 19 und 18, am Samstag sogar nur 15, was im Durchschnitt liegt. Stattdessen bleibt die Anzahl der Beben im Bereich ab 5.0 recht hoch, auch die Anzahl der zensierten bzw. ungelisteten, und ugewöhnlichen Erdbeben ist unverändert.

Eine Übersicht:

  • 25.04. Sumatra, Papua-Neuguinea und Honshu-Japan Tremor-Beben bis 4.8
  • 4.7 Algerien (vor Tagen wurde ein 6.1 zensiert)
  • 5.7, 5.2, 4.5, 4.8 Nicobar-Inseln (Indischer Ozean)
  • 5.0, 4.9 Tonga
  • 5.0 Philippinen
  • 4.4 Griechenland
  • 5.2 Mittelatlantischer Rücken
  • 4.7, 4.5 Galapagos-Inseln
  • 4.5 nördlich von Norwegen, südlich des Nordpols
  • 26.04.
  • 5.1 Fiji Inseln
  • 5.0 Sibirien
  • 4.0 Rumänien (vor Wochen wurde ein 6.0 zensiert)
  • 4.9 Türkei
  • 5.6 Sumatra
  • 5.2 Hokkaido-Japan
  • 27.04
  • 5.0, 4.6 Honshu-Japan
  • 4.1 Kalifornien (400km nördlich von San Francisco)
  • 4.4, 4.0 Vancouver Island
  • 28.04
  • 4.7 Türkei
  • 6.6 Tonga
  • 4.1 Kalifornien (20km westlich von Los Angeles)
  • 5.3 Indonesien
  • 5.0 Prince Edward Inseln
  • 5.7 Papua Neuguinea
  • 29.04 (Stand 15:00 Uhr)
  • 5.3, 4.5 Indonesien
  • 4.7, 4.5 Mexico
  • 5.0, 5.0, 5.4 Sumatra (letzteres führt GeoScience Australia mit 6.0)
  • 5.9, 4.6 Honshu-Japan
  • 4.6 Nordpol
  • 4.1 Baja, Kalifornien
  • 4.4 Iran

Dem Erdbebenschwarm in Kalifornien ging ein moderates 3.9 Beben im Orange County vorneweg, in einer Gegend die seit 13 Jahren keine Erschütterung erfahren hatte, nah am
San Onofre Kernkraftwerk (hier zum Artikel der L.A. Times).

Hier die Übersicht von zensierten, ungelisteten und veränderten Erdbeben:

  • 27.04. 6.7 Bolivien – EMSC führt es mit 4.0
  • 28.04. 5.2 Nordsee (40km westlich von Ipswich, England) von EMSC nachträglich gelöscht
  • 28.04. 4.4 Finnland von EMSC nachträglich gelöscht
  • 28.04. 5.4 Kalifornien (Koordinaten 32.7440   -118.1187)
  • 28.04. 5.6 Nordpazifik 40km östlich von San Diego (32.7440  – 122.8859)
  • 28.04. 5.2 Nordatlantik vor der Küste Kanadas (45.4682   -58.0864)
  • 29.04. 5.0 südöstlich von Mittelamerika (4.5338   -86.4809)
  • 29.04. 5.1 Hudson Bay, Kanada (60.2799   -84.1393)
  • 29.04. 5.7 Hudson Bay, Kanada (57.3040   -85.6179)

Die letzten sechs Positionen werden zwar von ANF aufgeführt, aber weder von EMSC noch von USGS übernommen.

Die Region um Fukushima ist aktuell inaktiv, JMA zeigt zwei Beben von 4.5 und 4.2 am 27.04. und ein 4.2 am 29.04.

Das geomagnetische Feld der Erde hat zwischen dem 23.04. und 27.04. einen mittelstarken Ausschlag im Kp-Index erfahren, bedingt durch kleinere C-Sonnen-eruptionen, lediglich am 27.04. wurde die Erde durch Sonnenfleck 1466 mit einer schwachen M 1.0 Sonneneruption getroffen.

Weiterhin hatte der Sonnenwind eine doppelte Zunahme erfahren, bedingt durch die dunklen koronalen Löcher auf der Sonne.

Es ist mit weiteren Erdbeben entlang der Unterschiebungszonen zu rechnen, vom Mittelatlantischen Rücken zur Karibischen und Nordamerikanischen Platte, hin zum Feuergürtel, über die Indische Platte, zur Eurasischen und Arabischen und zwischen der Afrikanischen und Australischen Platte.

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Nyamuragira: neue Aktivität im Gipfelkrater

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Der Vulkan in der DR Kongo machte zuletzt im November 2011 von sich reden, als sich an seiner Flanke eine Eruptionsspalte öffnete und Lava ausfloss. Im März gab es noch Berichte über schwache Tätigkeit aus einem neuentstandenen Kraterkegel.
Am 24. Februar wurden seismische Signale aufgezeichnet, die auf Explosionen im Gipfelkrater des Nyamuragira hindeuteten. Im März wurde am Gipfelkrater eine steigende fumarolische Tätigkeit beobachtet, die sich im Laufe des Aprils zu einer starken Entgasung aus dem Pitkrater entwickelte, in dem bis 1940 ein Lavasee kochte. Die aufsteigende Dampfwolke riecht stark nach Schwefeldioxid und stammt vermutlich von Magma nahe der Oberfläche.

Wissenschaftler spekulieren derzeit darüber, ob sich im Gipfelkrater wieder ein Lavasee bilden wird. Sie halten es auch für möglich, dass Magma aus dem zentralen Fördersystem dauerhaft aus der Spalte an der Vulkanflanke abfließen wird. Diese Schlussfolgerung impliziert, dass der Vulkanausbruch, der im November 2011 begann bis jetzt nicht beendet ist.
Bilder und einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Website des Virunga Nationalpark.

Vesuv: Simulation eines Vulkanausbruches

Das INGV-Neapel stellte auf einem Vulkanologen-Kongress eine neue Computersimulation vor, die die ersten Minuten eines Vesuv-Ausbruches zeigt. Durch clicken auf das Bild gelangt ihr zu einem Video von Spiegel-Online mit besagter Animation.

Ziel der neuen Animation sei es, die Bevölkerung im Golf von Neapel auf die Gefahren hinzuweisen, die vom Vesuv ausgehen. Es leben ca. 3 Millionen Menschen im Einzugsgebiet des Vulkans und mehr als 750.000 in der Zone mit der höchsten Gefahrenstufe. Die Simulation zeigt einen Ausbruch mittlerer Stärke, wie er sich zuletzt 1631 ereignete. Die Folgen eines Vulkanausbruches wie im Jahre 79 n.Chr. wären weitaus dramatischer. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiea zerstört. In der Bronzezeit ereignete sich die Avellino-Eruption die noch stärker war. Dass zeigt, dass die neue Simulation kein worst-case Szenario darstellt, sondern eher eine Verharmlosung des Gefahrenpotentials des Vesuvs ist.

Quelle: PRAVDA-TV/ANF/EMSC/USGS/vulkane.net vom 29.04.2012

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