Unglück in der Nordsee – Energiekonzern lokalisiert Gasleck an Bohrinsel

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Immer noch strömen riesige Mengen Gas aus der leckgeschlagenen Förderplattform Elgin in die Nordsee. Jetzt meldet der Betreiber, das Leck sei gefunden. Das Problem: Die undichte Stelle liegt rund 4000 Meter unter dem Meeresgrund. Ein Unterwasser-Roboter soll den Bereich sondieren.

In der Nordsee kämpfen die Bergungsteams um die evakuierte Elgin-Bohrinsel – und gegen eine mögliche Umweltkatastrophe. Nun meldet der Betreiber der leckgeschlagenen Förderplattform Fortschritte. Es ist offenbar gelungen, die undichte Stelle zu lokalisieren.

„Wir glauben, wir wissen wo es ist“, sagte der Sicherheitschef für Großbritannien des französischen Total-Konzerns, David Hainsworth, der BBC. Demnach befindet sich das Leck an einer vor einem Jahr stillgelegten Gasquelle, die 5500 Meter unter den Meeresboden reicht. Die undichte Stelle liege in etwa 4000 Metern Tiefe unter dem Meeresboden, bestätigte ein Firmensprecher im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

An der havarierten Gasplattform haben sich für den Fall einer Explosion zwei Löschschiffe in Position gebracht. Sie befänden sich in einem Sicherheitsabstand von 3,7 Kilometern von der Plattform entfernt. Insgesamt sind damit nun vier Schiffe einsatzbereit. Eines der Schiffe ist mit einem Unterwasserroboter ausgestattet, der mit einer Kamera das Leck an der Plattform untersuchen soll. Noch steht aber nicht fest, wann er zum Einsatz kommen soll.

Nach Angaben von Hainsworth will das Unternehmen nun zwei Optionen zur Schließung des Lecks vorantreiben – neben einer Monate dauernden Entlastungsbohrung auch einen sogenannten Kill. Dabei wird Schlamm von oben in das Bohrloch gepresst. Diese Variante ist schneller, gilt aber auch als risikoreicher. Es werde noch einige Tage dauern, bis alle Informationen gesammelt seien und eine Entscheidung getroffen werden könne.

Die Meeresregion um die havarierte Bohrplattform ist für Schiffe und Hubschrauber gesperrt. Die rund 240 Arbeiter wurden von der Elgin evakuiert. Auch der Konzern Shell brachte Arbeiter von einer benachbarten Plattform in Sicherheit. Ein Sprecher der Gewerkschaft RMT, welche die Ölarbeiter vertritt, sagte, es bestehe das Risiko einer „katastrophalen Verwüstung“. Dies gelte insbesondere dann, wenn sich das Gas entzünden sollte, zitierte die BBC den Gewerkschaftssprecher Jake Molloy.

Das Gasleck an der Plattform war am Sonntag entdeckt worden. Umweltschützer fürchten, dass sich rund um die Plattform Todeszonen im Meer bilden könnten. Total stützt sich dagegen auf einen Bericht der staatlichen Umweltbehörde JNCC (Joint Nature Conservation Comittee), der keine Probleme für die Küsten Schottlands sieht. Das Gas sei flüchtig und werde die Küste nicht erreichen.

Hier ein Video

Quelle: AP/Greenpeace/Der Spiegel vom 29.03.2012

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