Ungeachtet der jüngsten Verstimmungen wollen die afghanischen Taliban die Friedensgespräche mit den USA einem Kommandeur zufolge fortsetzen.
Die USA müssten aber nach dem Amoklauf eines US-Soldaten vor zwei Wochen alles daran setzen, das Vertrauen wiederherzustellen, sagte Sied Mohammed Akbar Agha in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Einen Termin für die Wiederaufnahme von Gesprächen nannte er nicht. „Die Probleme in Afghanistan können nicht ohne Verhandlungen gelöst werden – für die Taliban, die Regierung und auch die Ausländer steht das fest“, sagte der Kommandeur, der in die Beratungen der Taliban über einen Friedensprozess eingebunden war. Die Gespräche seien lediglich ausgesetzt, nicht beendet.
Die Taliban, die seit über zehn Jahren gegen die internationalen Truppen am Hindukusch und die Regierung in Kabul kämpfen, hatten den gerade erst begonnenen Dialog mit den USA abgebrochen. Sie warfen der Regierung in Washington vor, sich nicht an ein Versprechen gehalten zu haben, fünf Taliban-Anführer aus dem Gefangenenlager Guantanamo freizulassen. Der Amoklauf, bei dem ein US-Soldat 16 afghanische Zivilisten tötete, habe die Atmosphäre weiter vergiftet, erklärten die Taliban.
Quelle: Reuters vom 26.03.2012