Henry Goldman III, der Urenkel von Goldman Gründer Marcus Goldman, teilt die harsche Kritik, die Greg Smith neulich in der NYT äußerte (hier). Goldman sagte, die Kritik sei „absolut zutreffend“. Die Investment-Bank habe sich in den vergangenen Jahrzehnten zum Schlechteren verändert. Goldman sagte der Website Business Insider, dass sich die Ethik an der Wall Street generell deutlich verschlechtert habe. Er kritisierte, dass die Banker ihren Kunden „räuberisch“ verhalten.
Einer der großen Kunden von Goldman, die niederländische Fondsgesellschaft APG, kritisierte das Krisenmanagement von Goldman. Das Unternehmen, das 330 Milliarden Euro verwaltet, teilte in einer Stellungnahme mit: „Wir hätten erwartet, dass ein Unternehmen, welches einen derart gravierenden Medien-Gau über sein Kerngeschäft erlebt – nämlich das Vertrauen seiner Kunden – sich unverzüglich mit seinen Kunden in Verbindung gesetzt und ihnen irgendetwas dazu gesagt hätte.“
Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg stellte sich dagegen ostentativ hinter Goldman: Selbst „Gott könne in einer Zeit wie dieser eine Firma nicht ohne Fehler führen“, sagte Bloomberg. Ein Sprecher bestätigte, dass der Bürgermeister den Chef von Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, nach dem PR-Debakel aufgesucht hätte. Nach einem Besuch in der Firmenzentrale, wo Bloomberg den Mitarbeitern Trost zusprach, sein er mit Blankfein in ein benachbartes Burger-Restaurant zum Mittagessen gegangen.
Quelle: Deutsche Mittelstands Nachrichten vom 19.03.2012