Ein Jahr hat der Fischtrawler gebraucht, hat Stürmen getrotzt und Wellen, dem Regen und dem Wind auf dem Pazifik, dem größten Ozean der Erde. Mehr als ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Japan ist der seit damals vermisste Trawler nun gesichtet worden – vor der kanadischen Küste auf der anderen Seite des Ozeans. Die „Vancouver Sun“ und CNN berichteten am Samstag übereinstimmend, dass das Geisterschiff von Seeaufklärern der kanadischen Streitkräfte 120 Meilen (gut 220 Kilometer) vor der Küste der Provinz British Columbia entdeckt wurde.
Es muss in den gut zwölf Monaten seit dem verheerenden Tsunami vor der Küste Japans unbemannt über den Pazifik gedriftet sein. Auf den fast 8000 Kilometern war es mit im Schnitt etwa einem Kilometer in der Stunde unterwegs und hat dabei wohl unbemannt Stürme und Wellenbrecher überstanden. Der 45 Meter lange Trawler ist in einem erbärmlichen Zustand, aber schwimmfähig. Das Schiff liegt sogar normal in der See, Wasser ist also offenbar nicht eingedrungen. Mit Hilfe der Beschriftungen des Trawlers wurde der ursprüngliche Eigentümer in Japan ausfindig gemacht, der offenbar bestätigte, dass sich an Bord niemand aufgehalten habe, als er aufs Meer hinaustrieb.
„Es treibt seit einem Jahr über den Pazifik, deshalb sieht es ziemlich mitgenommen aus“, zitiert die „Vancouver Sun“ Jeff Olsson vom Rettungszentrum in der Stadt Victoria. Noch sei nicht entschieden, ob der Kahn geborgen wird. Wenn er weiter treibt, kann er aber noch zur Gefahr für die Schifffahrt oder auch die Umwelt werden. Er sei eindeutig identifiziert. „Aber das Geisterschiff ist praktisch wertlos. Keiner will mit ihm etwas zu tun haben, weil die Schlepperkosten viel zu hoch wären.“
Der Trawler ist der erste große an der Westküste Nordamerikas angeschwemmte Überrest des gewaltigen Tsunamis vom vergangenen Jahr. Schon seit Wochen treibt aber bereits ein riesiger Teppich aus Trümmerteilen vor der Region. Er ist so groß wie Deutschland und Dänemark zusammen. Dabei wurden Holzstücke mit japanischem Exportstempel gefunden und Bojen, die an einer japanischen Austernfarm befestigt waren. Einiges wurde angeschwemmt, das meiste treibt jedoch vor der Küste.
Quelle: AP/Der Spiegel vom 24.03.2012
Das Schiff muss doch jemanden gehöhren. Das kann doch jetzt nicht einfach so auf dem Ozean schwimmen!!! Kann der nicht einfach von der Regierung Japans abgeschleppt werden? Das kann doch nicht so schwer sein.
Der Finder wird sich schon melden – würde gerne das Fundbüro sehen, wo der ganze Kram aufbewahrt wird 😉