Ein Erdbeben um 3.34 Uhr: Manch einer wurde wach – und wusste nicht wieso. In rund 10 Kilometern Tiefe hatte es ein Erdbeben der Stärke 2,4 gegeben, wie die Warte in Bensberg meldet. Es war das bislang stärkste Beben in der Region. Klaus Weber, Geologe der Erdbebenwarte in Bensberg, spricht davon, dass die Erde in der Region zuletzt vergleichsweise still gewesen war. „Im Neuwieder Becken ist eigentlich ständig etwas los. Nach einem ganzen Schwarm von Mikrobeben im vergangenen Jahr war es aber ruhig geworden.“
Ein Beben der Stärke 2,4 rage unter den Beben in dem Gebiet schon hervor – ist aber um Längen schwächer als das Beben bei Nassau im Februar 2011, das eine Stärke von 4,4 hatte. Geologisch stehen beide Gebiete nicht direkt in Verbindung: „Nassau liegt tief im rheinischen Schiefergebirge, das Neuwieder Becken ist eine Senkungsstruktur im Rheinischen Schiefergebirge.“ Dort schlummert auch der Laacher-See-Vulkan, für dessen Ausbrechen es aber keine Anzeichen gibt.
Spürbar sind Beben Weber zufolge in der Region etwa ab einer Stärke von 2,0. Bei der Warte gingen 15 Meldungen ein. Die meisten kamen aus Andernach und Kettig. Ein Mann meldete aber auch aus Höhr-Grenzhausen im Westerwald einen „Knall“, von dem er wach geworden sei. Völlig ausgeschlossen sei das nicht: „Das Beben bei Nassau war als dumpfes Grummeln spürbar, hier war eher ein Stoß zu bemerken, der als Knall wahrgenommen werden kann.“ Messbar war das Beben länger als fünf Sekunden, fühlbar sei dagegen nur der Stoß gewesen.
Quelle: Rhein Zeitung vom 22.02.2012