Öl-Krieg – Eilgesetze: Iran will am Sonntag Öl-Embargo gegen EU beschließen

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Schon ab kommender Woche könnten die Öl-Importe aus dem Iran an die EU gestoppt werden. Der Iran will am Sonntag das entsprechende Gesetz durchpeitschen. Betroffen wären vor allem Griechenland, aber auch Spanien und Italien.

Der Iran wird am Sonntag voraussichtlich ein Öl-Embargo gegen die EU beschließen. Hossein Ibrahimi, ein Mitglied des nationalen Sicherheitsrats, sagte der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars, dass ein Boykott mit „doppelter Dringlichkeit“ am Sonntag sowohl vom Parlament in Teheran als auch vom Wächterrat beschlossen werden soll. Danach könnte die Regierung das Gesetz sofort unterzeichnen. Ibrahimi: „Wir wollen unsere Öl-Exporte nach Europa nächste Woche abschneiden, daher bereiten wir ein Gesetz mit doppelter Dringlichkeit vor.“

Der Iran möchte damit der EU zuvorkommen, die ihrerseits ein Öl-Embargo ab 1. Juli beschlossen hat. Die Frist bis dahin sollen Griechenland, Spanien und Italien nützen, um mit anderen Lieferanten Ersatzlieferungen zu vereinbaren. Vor allem für Griechenland ist das eine nicht zu unterschätzende Drohung. Das Land hängt zu großen Teilen vom Iran ab. Frankreich hatte schon vor geraumer Zeit den Großteil seiner Ölimporte aus dem Iran zurückgefahren. Italien und Spanien sollten sich, so erwarten Analysten, kurzfristig von anderen Lieferanten versorgen lassen. Sie setzen dabei vor allem auf Libyen: Das Land hat nach dem Krieg bereits wieder 80% seiner Ölförderung erreicht.

Trotzdem wird das Embargo Europa „großen Kopfschmerz“ bereiten, sagte Samuel Ciszuk vom Energieberatungsunternehmen KBC der FT: „Sie haben gedacht, sie haben eine Galgenfrist, um die Verträge mit dem Iran abzuwickeln, aber im Fall eines Iran-Boykotts hätten sie dafür keine Zeit, um Alternativen zu finden.“

Paul Tossetti, Analyst von PFC Energy glaubt, dass der Iran sich mit dem Embargo selbst schaden würde: Das vorhandene Öl müsste in Super-Tankern im persischen Golf gelagert werden. Dies wäre aber nur für zwei Monate möglich. Danach müsste der Iran seine Ölproduktion drosseln, wodurch die iranische Wirtschaft beträchtlichen Schaden erleiden würde.

Beim Freitagsgebet in Teheran pries der konservative Ayatollah Khatami den Plan und nannte das Embargo gegen die EU als göttlich.

Quelle: Deutsche Mittelstands Nachrichten vom 28.01.2012

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