Angst vor Verknappung – Ölpreise steigen deutlich

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Der Iran-Konflikt und die steigende Nachfrage aus China treibt den Ölpreis weiter nach oben. Das größte Förderland Saudi-Arabien kassierte jetzt sogar seinen Zielkorridor von 70 bis 80 Dollar je Fass – und hofft, den Preis wenigstens bei 100 Dollar zu stabilisieren.

Seit Tagen legen die Ölpreise immer weiter zu – Händler machen vor allem den Konflikt zwischen Iran und den westlichen Industrieländern dafür verantwortlich. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, hat der weltweit größte Ölexporteur Saudi-Arabien jetzt auch sein Preisziel drastisch erhöht. Der saudische Ölminister will den Preis für ein Barrel Rohöl nun bei 100 Dollar stabil halten. Früher lag der Zielkorridor bei 70 bis 80 Dollar je Fass.

„Unser Wunsch und unsere Hoffnung ist, dass wir den Preis bei 100 Dollar für das Fass stabilisieren können“, sagte Ali Naimi dem Fernsehsender CNN. Obwohl die Äußerungen Naimis darauf hindeuten, dass Saudi-Arabien einen starken Preisanstieg verhindern möchte, zeigen sie auch den Willen des Landes, ein höheres Preisniveau als früher anzustreben.

Das Königreich könne seinen täglichen Ausstoß sofort um nahezu zwei Millionen Barrel pro Tag steigern, sagte Naimi mit Blick auf die Sorgen um eine Angebotsverknappung wegen der Spannungen in der Straße von Hormus. Derzeit kommen täglich neun bis zehn Millionen Barrel aus Saudi-Arabien. „Wir können binnen weniger Tage leicht auf 11,4 oder 11,8 Millionen Barrel gelangen.“

Dass Saudi-Arabien seine Preiserwartungen auf 100 Dollar je Barrel erhöht, liegt auch daran, dass das Land nach dem arabischen Frühling dringend höhere Einnahmen braucht. Riad hatte die Sozialleistungen nach den Revolutionen in Tunesien, Ägypten und Libyen stark erhöht, um die eigene Bevölkerung zu besänftigen.

„Die offizielle Benchmark von 80 Dollar wurde jetzt dramatisch nach oben genommen, um die Folgen der Revolutionen im arabischen Raum einzufangen“, sagte der in London ansässige Rohstoffanalyst John Hall dem „Wall Street Journal“. Die Saudis als größter Exporteur seien sich aber bewusst, welche Auswirkungen ein höherer Preis für die Volkswirtschaften in Europa und den USA habe, die immer noch von der Rezession bedroht seien.

Auch die Hoffnung auf die anziehende Nachfrage aus China treibt den Preis für Rohöl in die Höhe. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete am Dienstagmorgen mit 100,40 Dollar 1,7 Prozent mehr als am Freitag. Brent Oil Spot-Öl verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 112,17 Dollar. „Die China-Daten sind ermutigend“, sagte ein Analyst. „Die Zahlen waren durch die Bank gut und stützen den Ölpreis.“

nck/dpa

Quelle: Spiegel-online vom 17.01.2012

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