Es ist das einzige außenpolitische Abkommen aus der Nazi-Zeit, das heute noch gültig ist: das Reichskonkordat. Der Vertrag, den der Vatikan und das Hitler-Regime am 20. Juli 1933 schlossen, schrieb die Beziehungen zwischen Staat und Kirche fest. Inhaltlich war das beileibe kein Pakt mit dem Teufel – doch natürlich wertete das Abkommen mit dem Heiligen Stuhl die Diktatur der Nationalsozialisten innenpolitisch wie international auf.
…und noch mehr aktuelle Nazi-Gesetze…Link
Die Spanne des Vereinbarten reicht von der Kirchensteuer über die Militärseelsorge bis zum Religionsunterricht und sorgt immer wieder für Auseinandersetzungen. Etliche Regelungen wurden inzwischen durch Landesgesetze ersetzt, teilweise auch infrage gestellt. Dennoch will niemand an dem Vertrag rütteln. „Weder Kirche noch Staat haben Interesse daran, eine solche Debatte loszutreten“, glaubt der Potsdamer Historiker Thomas Brechenmacher.
Warum wohl, hier wird doch alles vor den BRD-Schlaf-Schafen versteckt…keine Fragen stellen, nicht debattieren, nicht denken, nicht handeln…
Grundsätzliches und Details
Die 34 Artikel sind ein Sammelsurium aus Grundsätzlichem und Details. Manifestiert wird die „Freiheit des Bekenntnisses“ und das Recht der katholischen Kirche, „ihre Angelegenheiten selbstständig zu ordnen und zu verwalten“. Der Bestand theologischer Fakultäten, Bekenntnisschulen, Orden und Stiftungen wird garantiert. Gefordert wird aber auch ein Treueeid der Bischöfe gegenüber dem Reichspräsidenten und ein sonntägliches „Gebet für das Wohlergehen des Deutschen Reiches und Volkes“.
Interesse der Kirche
Ausgangspunkt für die Verhandlungen waren die politischen Umbrüche des Ersten Weltkrieges. Die katholische Kirche versuchte in mehreren Ländern, ihr Verhältnis zum Staat vertraglich zu regeln. Als Menetekel stand die Situation in der Sowjetunion vor Augen: Dort setzte nach dem Abbruch der Kontakte 1925 die Verfolgung von Priestern durch die Kommunisten ein.
Umschwung 1933
In Deutschland war der Apostolische Nuntius Eugenio Pacelli – der spätere Papst Pius XII. – unterwegs und schloss Konkordate mit Bayern, Preußen und Baden. Auf Reichsebene fand er in der Weimarer Republik wenig Unterstützung. Das änderte sich mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten. Franz von Papen, Vizekanzler unter Adolf Hitler, gab bereits im April 1933 bekannt, dass er eine Einigung mit der Kirche anstrebe.
Gegenleistung akzeptiert
Der Vatikan wollte damit vor allem die katholischen Priester und Verbände schützen. Als Gegenleistung akzeptierte er, dass diese sich nicht mehr politisch betätigen durften – eine von Hitlers Hauptforderungen. Die einflussreiche katholische Zentrumspartei, der von Papen angehörte, löste sich unter dem Druck der Nazis bereits vor dem Vertrags-abschluss auf.
Prestigegewinn für die Nazis
Uneinig sind sich die Historiker darüber, ob der Vatikan das aufstrebende Nazi-Regime mit dem Vertrag anerkannte und damit zu seiner Aufwertung beitrug. Der Prestige-gewinn für die Nazis, vor allem in der Außenpolitik, ist allerdings unbestritten.
Kalkül nicht aufgegangen
Der von der Kirche erhoffte Schutz blieb jedoch aus. Die Nazis ließen Priester und Bischöfe in den Folgejahren wegen vorgeschobener Devisen- und Sittlichkeitsvergehen verurteilen, verboten Jugendorganisationen, schlossen Bekenntnisschulen. Sie drängten die katholische Kirche „sukzessive auf ein Sakristeichristentum“ zurück, urteilt der Bonner Theologe Christoph Kösters heute.
(Foto: Kardinal Pacelli (in der Mitte, später Papst Pius XII.) beim unterzeichnen des Reichskonkordat am 20. Juli 1933 in Rom mit (von links nach rechts): Prälat Ludwig Kaas, Vize-Kanzler Franz von Papen, Unterstaatssekräter der römisch-katholischen Kirche Giuseppe Pizzardo, Assessor am Heiligen Offizium Alfredo Ottaviani, und Ministerialdirektor Rudolf Buttmann)
„Mit brennender Sorge“
Der Vatikan kündigte das Konkordat trotzdem nicht auf. Papst Pius XI. – Vorgänger von Eugenio Pacelli auf dem Heiligen Stuhl – beließ es 1937 bei einer Enzyklika „Mit brennender Sorge“, in der er die Vertragsverletzungen anprangerte. „Innerkirchlich wuchsen dadurch die Spannungen im Episkopat über den richtigen Kurs gegenüber dem Regime“, schreibt Kösters in seinem Aufsatz „Katholische Kirche im nationalsozialistischen Deutschland“.
Der Bruch blieb aus
Allerdings führte dies nicht wie bei den Protestanten zum internen Bruch. Die evangelischen Pfarrer liefen nach der Machtergreifung mehrheitlich zu den gleichgeschalteten Deutschen Christen über. Nur eine Minderheit sammelte sich in der Bekennenden Kirche, deren Vordenker Dietrich Bonhoeffer wegen Widerstands gegen die Nazis hingerichtet wurde. „Eine katholische Widerstandsbewegung gab es nicht“, konstatiert Kösters. Nach seinen Erkenntnissen verhielten sich die meisten Gläubigen gegenüber dem Staat als Ordnungsmacht loyal. Einzelne Bischöfe bezogen jedoch kritische Positionen und unterstützten Hilfsorganisationen für Verfolgte der Nazis.
Immer wieder Zweifel
Nach der Nazi-Diktatur wurde die Gültigkeit des Konkordats immer wieder in Zweifel gezogen. Der Streit entzündete sich meist am Religionsunterricht. 1957 erklärte das Bundesverfassungsgericht den Vertrag für gültig. Allerdings obliege die Verantwortung für die Bildung den Ländern, die damit auch Regelungen treffen könnten, die dem Konkordat widersprechen. Dies ist inzwischen gängige Praxis.
(Foto: Der Vatikan, Wilhelm Frick und Joseph Goebbels grüßen Hitler)
Der Vatikan und die Rattenlinie – Wie die katholische Kirche Nazis und Kriegsverbrecher nach Südamerika schleuste
„Der Vatikan ist die größte Organisation, die an der illegalen Weiterleitung der Emigranten beteiligt ist. Der Vatikan begründet seine Beteiligung an dem illegalen Menschenhandel mit seinem Wunsch, nicht nur europäische, sondern auch lateinamerikanische Länder mit Menschen – unabhängig von ihrer politischen Einstellung – zu infiltrieren, wenn sie nur Antikommunisten sind und pro Katholische Kirche“, schrieb im Mai 1947 in einem Top-Secret-Bericht der US-amerikanische Geheimdienstagent Vincent La Vista. Der Rolle der katholischen Kirche widmet sich der dritte und letzte Teil der Artikelserie von Theo Bruns zur Flucht hoher Nazis und anderer Kriegsverbrecher nach Lateinamerika.
Unter der Schirmherrschaft von Papst Pius XII., der zum Holocaust geschwiegen hatte, entfaltete die Kurie eine Fluchthilfeoperation, die die Täter des Judenmordes in Sicherheit brachte. Für die katholische Kirche galt der Kampf gegen den „atheistischen Kommunismus“ als entscheidende epochale Auseinandersetzung; im Vergleich zu ihr erschien der Zweite Weltkrieg nur als Vorspiel. Zur Eindämmung der Sowjetunion träumten die Kirchenführer von einem katholischen „Intermarium“, einem Sperrgürtel, der von Polen und dem Baltikum bis zu einer neu zu bildenden Donauföderation von der Adria bis zum Schwarzen Meer reichen sollte.
Die christliche Nächstenliebe erstreckte sich insbesondere auf östliche Kollaboration-sregime der Nazis, die von katholischen politischen Parteien geführt worden waren. Dies galt an erster Stelle für die kroatische Ustascha.
Der von den Nazis 1941 an die Macht gehievte kroatische Satellitenstaat hatte unter der Führung von Ante Pavelic Hunderttausende von orthodoxen Serben, Juden, Roma und Sinti massakriert. Es war ein Völkermordregime von bestialischer Grausamkeit, das mit dem Konzentrationslager Jasenovac ein „Auschwitz des Balkans“ errichtet hatte, in dem ca. 80 000 Menschen umgebracht wurden.
Die Weltanschauung der Klerikalfaschisten brachte Erziehungs- und Kulturminister Mile Budak im Juli 1941 folgendermaßen auf den Begriff: „Für Minderheiten wie Serben, Juden und Zigeuner haben wir drei Millionen Kugeln. Wir werden einen Teil der Serben umbringen, den anderen werden wir abtransportieren, und den Rest werden wir zwingen, die römisch-katholische Religion anzunehmen.“
Im April 1945 flohen die Ustaschen vor Titos Partisanen und der vorrückenden Roten Armee nach Österreich. Mit sich führten sie einen Teil des ihren Opfern geraubten Schatzes. Nun schlug die Stunde des kroatischen Priesters Krunoslav Draganovic, des „erfolgreichsten Nazi-Schleppers des Vatikans“. Er war selbst ein Ustascha-Oberst und Kriegsverbrecher, der an der „Umsiedlung“ von Juden und Serben beteiligt gewesen sein soll.
Er ging 1943 nach Rom, wo er als inoffizieller Repräsentant Pavelic‘ fungierte und die ersten Kontakte nach Argentinien herstellte. Bereits in dieser Zeit wurde er mit der Verwaltung des Ustascha-Schatzes in Verbindung gebracht, was ihm den Beinamen „Goldener Priester“ einbrachte.
Draganovic‘ Hauptquartier befand sich im Istituto San Girolamo degli Illirici, einem kroatischen Kloster in der Via Tomacelli nahe der Vatikanstadt. Die Bruderschaft von San Girolamo war vom Vatikan als kroatische Sektion der Päpstlichen Hilfskommission (PCA) anerkannt. Diese Institution war u.a. für die „Flüchtlings- und Gefangenen-betreuung“ zuständig, die Kardinal Giovanni Montini im Staatssekretariat des Vatikans, dem späteren Papst Paul VI., unterstand.
Über die PCA und ihre nationalen Unterkomitees sowie die internationale Caritas wurde die Fluchthilfe des Vatikans koordiniert. Es war für alles gesorgt: Unterkunft und Ver-pflegung, Rote-Kreuz-Pässe, Visa für lateinamerikanische Staaten und Schiffspassagen über den Atlantik.
San Girolamo war ein Tummelplatz gesuchter Kriegsverbrecher. Viele der flüchtigen Top-Ustascha-Verbrecher lebten eine Zeit lang in dem Kloster, von dem sie zuweilen zum Vatikan pendelten. „Das Auto kommt aus dem Vatikan und lässt seine Fahrgäste innerhalb des Klosters aussteigen“, berichtete ein US-amerikanischer Geheim-dienstbericht.
Bereits 1946 arrangierte Draganovic die Ausreise von ungefähr 50 Ustascha-Faschisten über Spanien nach Argentinien. Ende 1946 erhielt er von der Regierung Peróns eine Blanko-Einreisegenehmigung für 250 Kroaten. In Argentinien wurden sie vom Franziskanerpriester Blas Stefanic empfangen. Stefanic betreute im Namen der kroatischen Caritas auch eine kollektive Einwanderungsakte in Buenos Aires, die Ende des Jahrzehnts schließlich 2000 Kroaten umfasste.
Die von Draganovic telegrafierten Namenslisten wurden in die Einwanderungsbehörde gebracht, wo sie umgehend genehmigt wurden. Fast die gesamte Führungsriege des Ustascha-Staates wurde auf diesem Wege nach Argentinien geschleust: Minister, KZ-Kommandanten, Plünderer und Massenmörder, unten ihnen Ante Pavelic, das ehemalige Staatsoberhaupt. In Buenos Aires bildete Pavelic eine Exilregierung und avancierte zum Sicherheitsberater Peróns, dessen Leibgarde ebenfalls aus geflohenen Ustascha-Faschisten bestand.
Auch der US-amerikanische Geheimdienst machte sich die Rattenlinie von Draganovic zunutze. Seit 1947 arbeitete Draganovic für den amerikanischen CIC, um Fluchtwege für Displaced Persons aus Osteuropa zu organisieren. Viele von ihnen waren Kollaborateure der Nazis, die im beginnenden Kalten Krieg von Nutzen sein konnten. Im Gegenzug schleuste der CIC die Schützlinge Draganovic‘ aus Deutschland und Österreich heraus.
Der bekannteste Fall ist Klaus Barbie. Der „Schlächter von Lyon“, verantwortlich für die Folterung und Ermordung von Widerstandskämpfern der französischen Résistance sowie die Deportation der jüdischen Kinder von Izieu nach Auschwitz, wurde nach dem Krieg vom amerikanischen CIC als „antikommunistischer Experte“ rekrutiert.
Als die Sache zu heiß wurde, baten die Amerikaner Ende 1950 Draganovic, ihren Mann über die Rattenlinie nach Lateinamerika zu bringen. Draganovic verschaffte Barbie ein Visum nach Bolivien, wo er später als Sicherheitsberater für den Militärdiktator Banzer sein schmutziges Handwerk wieder aufnahm. Nur dem unermüdlichen Einsatz von Beate und Serge Klarsfeld ist es zu verdanken, dass Barbie schließlich im Februar 1983 doch noch an Frankreich ausgeliefert und vor Gericht gestellt werden konnte.
Neben Draganovic war eine ganze Schar weiterer kirchlicher Würdenträger, deren Klientel nach Nationalitätengruppen sortiert war, in der Fluchthilfe aktiv. Zum Beispiel Erzbischof Iwan Butschko, der sich für die Freilassung einer ganzen Division der ukrainischen Waffen-SS einsetzte, die sich im Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft begeben hatte und nun in Rimini interniert war.
Für die Rettung dieser „Blüte der ukrainischen Nation“ konnte er die persönliche Fürsprache von Pius XII. gewinnen. Mit Erfolg: Die Mordhelfer der Nazis konnten schließlich nach Großbritannien und danach in verschiedene Länder des Commonwealth ausreisen.
Die deutschen NS-Täter nahm der Leiter der österreichischen Sektion der Päpstlichen Hilfskommission, Bischof Alois Hudal, unter die Fittiche. Der gebürtige Österreicher war Rektor des deutschen Priesterkollegs und Vorsteher der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima in der Via della Pace in Rom. Der Träger des „Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP“ hatte sich für eine Symbiose von Katholizismus und Nationalsozialismus stark gemacht und 1936 das Buch „Die Grundlagen des Nationalsozialismus“ veröffentlicht.
(Foto: 1936 – Hitler und der Apostolische Nuntius in Deutschland Cesare Orsenigo)
Ein an Hitler verschicktes Exemplar hatte Hudal mit der Widmung versehen: „Dem Siegfried deutscher Größe“. Nach 1945 fühlte er sich, wie er unverblümt zugab, ver-pflichtet, sein „gesamtes wohltätiges Werk hauptsächlich früheren Nationalsozialisten und Faschisten zu widmen, besonders den so genannten Kriegsverbrechern“.
Hudal war neben Draganovic die zweite zentrale Figur der kirchlichen Fluchthilfe-operation. Ihre Netzwerke ergänzten sich in perfekter Weise. Verbindungsmann in Genua war Franz Ruffinengo, ein ehemaliger Offizier Mussolinis, der später ein bei Nazis beliebtes Reisebüro in Buenos Aires eröffnen sollte.
Schutz boten der Erzbischof von Genua, Giuseppe Siri, sowie der ungarische Priester Edoardo Dömöter, dem eine „ausgesprochene Schwäche für Hardcore-Nazis“ nachgesagt wurde und der 1950 Eichmanns Antrag auf einen Rote-Kreuz-Pass unterzeichnete. Hudals wichtigster Gehilfe war Reinhard Kopps, ein ehemaliger Agent der Abwehr, der potenzielle Fluchtkandidaten aufspürte. Mitte 1948 flüchtete Kopps selbst nach Argentinien, von wo aus er den Kontakt zu Hudal aufrechterhielt und unter dem Namen Juan Maler eine rege neonazistische Propagandatätigkeit entfaltete.
(Foto: Neujahrsempfang in der neuen Reichskanzlei am 12. Januar 1939 Nazi-außenminister Joachim von Ribbentrop im Gespräch mit dem Nuntius Orsenigo von Deutschland, im Hintergrund der Täuscher Hitler)
Hunderte von Flüchtlingen verdankten Hudal ihre Flucht, neben den Topverbrechern Eichmann, Priebke und Schwammberger auch der „Henker von Riga“, Eduard Roschmann, der in Forsyths Roman „Die Akte Odessa“ als Kopf der „Odessa“ auftritt, Franz Stangl, der als Kommandant der Vernichtungslager von Treblinka und Sobibor den Tod von 400 000 Menschen zu verantworten hatte, sowie der höchstdekorierte Soldat der Wehrmacht und bekennende Nazi, Fliegeroberst Hans-Ulrich Rudel.
Letzterer erinnerte sich noch Jahre später in den wärmsten Worten an Hudal, der „das rasende Verlangen der Sieger nach Rache und Vergeltung wirksam vereitelt“ habe.
Es ist bis heute Gegenstand einer hitzig geführten Kontroverse, ob Papst Pius XII. in das Nazifluchthilfenetzwerk involviert war. Unstrittig ist, dass er sich persönlich bei den Alliierten für die von Draganovic protegierten kroatischen Kriegsverbrecher einsetzte, um sie vor der Auslieferung an Jugoslawien zu retten.
Er attestierte den Ustascha-Generälen Vladimir Kren und Ante Moskov, „standhaft für die Anwendung humanitärer Prinzipien eingetreten zu sein“. Pius XII. verwandte sich zudem für zum Tode verurteilte Massenmörder wie Otto Ohlendorf, der als Führer der Einsatzgruppe D die Ermordung von 90 000 Juden befahl, oder Oswald Pohl, der als Chef des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes für die Verwaltung der Konzentrationslager verantwortlich war.
Simon Wiesenthal zog als bittere Bilanz: „Die NS-Verbrecher waren die Hauptnutznießer des kalten Krieges.“ Und Uki Goñi kommt auf dem Hintergrund seiner Recherchen zu dem Schluss: „Für den Vatikan und die alliierten Geheimdienste war die Rettung von Nazi-Kollaborateuren und SS-Mördern Teil ihrer gemeinsamen antikommunistischen Agenda.“
Die Archivquellen belegen: „Kardinäle wie Montini … waren das Hirn des Fluchthilfe-unternehmens. Bischöfe und Erzbischöfe wie Hudal, Siri und Barrere brachten die notwendigen bürokratischen Verfahren auf den Weg. Priester wie Draganovic, Heinemann und Dömöter unterschrieben die Passanträge. Angesichts dieser nicht zu widerlegenden Beweise ist die Frage, ob Papst Pius XII. über diese Vorgänge Bescheid wusste oder nicht, völlig naiv.“
Quelle: Uki Goñi: Odessa – Die wahre Geschichte – Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Übersetzung: Theo Bruns und Stefanie Graefe, Assoziation A, Berlin/Hamburg 2006 ISBN 3-935936-40-0, 400 Seiten, 22 Euro
Lateinamerika als Fluchtziel für Nazis
– Fünf Fallbeispiele –
Adolf Eichmann: Als Leiter des Referates IV B 4 im Reichssicherheitshauptamt verantwortlich für die Deportation und Ermordung von sechs Millionen Juden. Kurz nach Kriegsende in Österreich verhaftet, entkommt im Januar 1946 aus einem amerikanischen Gefangenenlager und lebt unter dem Namen Otto Eckmann als Holzfäller in der Lüneburger Heide. 1948 Antrag auf Einreisegenehmigung für Eichmann in der argentinischen Einwanderungsbehörde. Reist im Frühjahr 1950 über die Klosterroute nach Genua, wo ihm der Franziskanerpater Edoardo Dömöter einen Pass auf den Namen Riccardo Klement und ein Visum für Argentinien beschafft. Ankunft in Buenos Aires am 14. Juli 1950 an Bord der Giovanna C. Fuldner verschafft ihm einen Job bei der Firma CAPRI, die in Tucumán Vermessungsarbeiten durchführt. Später Anstellung bei Mercedes Benz Argentina. BND und CIA sind seit 1958 über Eichmanns Aufenthalt in Argentinien unterrichtet, unternehmen aber nichts. 1957 identifiziert ihn Lothar Hermann, ein ehemaliger Häftling des KZ Dachau, der Deutschland 1938 nach dem Novemberpogrom verlassen hatte. Hermann wendet sich an den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Da Bauer den eigenen Behörden nicht traut, kontaktiert er den Mossad, der Eichmann schließlich im Mai 1960 entführt. Eichmann wird in Jerusalem vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und am 31. Mai 1962 hingerichtet.
Josef Mengele: KZ-Arzt von Auschwitz. Im Juni 1945 verhaftet, im September auf den Namen Fritz Hollmann entlassen. Versteckt sich als Knecht auf einem Bauernhof im bayrischen Mangolding. Im Frühsommer 1948 wird für Mengele der Personalausweis Nr. 114 der südtirolischen Stadt Termeno auf den Namen Helmut Gregor ausgestellt. 1949 begibt er sich über die Klosterroute nach Italien und erhält am 16. Mai 1949 in Genua einen Rote-Kreuz-Pass. Am 25. Mai 1949 schifft er sich in Genua an Bord der North King mit dem Reiseziel Buenos Aires ein. 1956 beantragt er bei der deutschen Botschaft einen Reisepass auf seinen wirklichen Namen. Flüchtet 1960 nach Paraguay und später nach Brasilien. Mengele ertrinkt am 7. Februar 1979 am Strand von Bertioga in der Nähe von Sao Paulo.
Erich Priebke: SS-Hauptsturmführer, rechte Hand des Gestapo-Chefs von Rom, Herbert Kappler. Am 24. März 1944 beteiligt am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom, Erschießung von 335 Geiseln. 13. Mai 1945 verhaftet, in der Sylvesternacht 1946 Flucht aus dem britischen Internierungslager Rimini. Begibt sich direkt „in die Arme der katholischen Kirche“. Lebt zwei Jahre in Sterzing in Südtirol. Entschließt sich 1948 nach der Verurteilung Kapplers durch ein italienisches Gericht, Europa zu verlassen. Hudal verhilft ihm zu einem Identitätspapier des Vatikans und einem Rote-Kreuz-Pass auf den Namen Otto Pape. Schifft sich mit Familie am 23. Oktober 1948 in Genua ein, drei Wochen später Ankunft in Buenos Aires. Zieht 1954 nach Bariloche in den Anden. Lässt regelmäßig seinen Pass auf seinen wirklichen Namen verlängern, reist nach Deutschland und Italien. Ein Verfahren in Deutschland wird 1971 eingestellt, der zuständige Staatsanwalt der Dortmunder Zentralstelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen, Dr. Hesse, ist ein ehemaliges NSDAP-Mitglied. 1994 spürt ein amerikanisches Filmteam Priebke in Bariloche auf. Vor laufender Kamera gesteht er seine Beteiligung an dem Massaker in den Ardeatinischen Höhlen. 1995 wird er nach Rom ausgeliefert und am 7. März 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Gerhard Bohne: Verwaltungsleiter der Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten, verantwortlich für die Planung der Euthanasie-Mordaktionen. Gegen Ende des Krieges in Italien von amerikanischen Truppen gefangen genommen, später freigelassen. Arbeitet in einer Anwaltspraxis in Düsseldorf. Flüchtet 1948 nach Italien. Bekommt einen Rote-Kreuz-Pass auf seinen wirklichen Namen, unterschrieben von Draganovic. Januar 1949 Einschiffung in Genua an Bord der Ana C, Ankunft Buenos Aires 29. Januar 1949. Gibt als Wohnadresse ein Apartment Fuldners an. Bohne kehrt später nach Deutschland zurück und wird im Frankfurter Euthanasieverfahren angeklagt. 1959 Verhaftung, 1963 Haftverschonung, erneute Flucht nach Buenos Aires, 1966 als erster NS-Verbrecher aus Argentinien ausgeliefert. 1968 für verhandlungsunfähig erklärt, Verfahren ein Jahr später eingestellt, gestorben 1981.
Josef Schwammberger: 1941 Kommandeur der Sicherheitspolizei in Krakau, ab 1942 SS-Kommandant von drei Zwangsarbeiterlagern in Polen, u.a. des Ghettos A in Przemysl, Sadist und Täter aus Mordlust, verantwortlich für den Tod zahlloser Juden. Juli 1945 verhaftet in Innsbruck, Januar 1948 Flucht aus französischem Internierungslager. In Rom von Hudal versteckt. Auf Antrag der Reiseagentur Vianord, die von Fuldner als Tarnadresse benutzt wird, Einreisegenehmigung auf seinen wirklichen Namen für Argentinien. 19. März 1949 Ankunft an Bord der Campana in Argentinien. Schwammberger lässt sich in Bariloche nieder und arbeitet für deutsche Firmen wie Siemens. Erhält 1963 von der deutschen Botschaft einen neuen Reisepass. 1987 Verhaftung, 1990 ausgeliefert. 1992 zu lebenslanger Haft verurteilt, 2004 im Vollzugskrankenhaus Hohenasperg gestorben.
Die organisierte Fluchthilfe westlicher Geheimdienste der Alliierten und vom Vatikan:
Was sagte noch mal der Imperator des Römischen Imperiums im Juli 2009 zu einer Neuen Weltordnung?
Papst Benedikt forderte eine „weltpolitische Behörde“ für die Verwaltung der globalen Wirtschaft und für mehr staatliche Regulierung der nationalen Volks-wirtschaften der Welt, um die Welt aus der gegenwärtigen Krise zu ziehen und eine Wiederholung zu vermeiden. Benedikt sagte: „Es besteht die dringende Notwendigkeit einer echten weltpolitischen Autorität„, deren Aufgabe wäre „, die globale Wirtschaft zu verwalten, die Wirtschaften, die von der Krise betroffen sind, zu beleben, eine Verschlechterung der gegenwärtigen Krise und die daraus folgenden größeren Ungleichgewichte zu vermeiden.“
Eine solche Behörde wäre „gesetzlich zu regeln„, „müsste allgemein anerkannt werden und mit der der effektiven Gewalt ausgestattet sein, die Sicherheit für alle, die Berücksichtigung des Rechts und die Achtung der Menschenrechte zu gewährleisten. Natürlich müsste sie die Autorität haben, die Einhaltung all ihrer Entscheidungen von allen Parteien durchzusetzen, sowie auch der ko-ordinierten Maßnahmen, die in verschiedenen internationalen Gremien verabschiedet werden„, sagte er.
Die Vereinten Nationen, Wirtschafts-Institutionen und internationale Finanzierung müssen reformiert werden „, auch mitten in einer weltweiten Rezession“, sagte er in der Enzyklika, ein Schriftstück von 141 Seiten.
Ich hoffe, dass diese Enzyklika-Schmiererei auf Unwissenheit zurückzuführen ist, aber sie folgt dem Plan der Neuen Weltordnung ganz genau. Die Ansicht der heutigen Wirtschaft als völlig pervertiert ist richtig, natürlich. Aber die Forderung des Papstes nach einer 1. Reform der Vereinten Nationen, 2. einer weltpolitischen Behörde für die Verwaltung der globalen Wirtschaft/und somit Politik, 3. die vom Gesetz zu regeln sei, mit den 4. Menschenrechten, die nur zur Förderung der katastrophalen Einwanderung und zur Vernichtung der europäischen, christlichen Kultur dienen, 5. allgemein anerkannt und mit der 6. effektiven Gewalt zur Gewährleistung der Sicherheit für alle, 7. Achtung vor dem diktatorischen gottlosen Recht der Neuen Weltordnung – 8. mit der Autorität, um die Einhaltung seiner autokratischen Entscheidungen und Maßnahmen sicherzustellen, die in verschiedenen internationalen Foren Bilderberg -, die auf ihrer letzten Sitzung den IWF zur Zentralbank der Welt – und das Finanzministerium der UN machen wollte, wie auch die WHO zum Gesundheitsministerium der Vereinten Nationen, der Trilateralen Kommission, dem Council on Foreign Relations, dem Club of Rome, der erklärten Neue-Weltordnungs-G20 – all dies ist eine Beschreibung der Weltregierung der Neuen Weltordnung, die einem die Haare zu Berge stehen lässt.
Wie die „Financial Times“ in ihrem entsetzlichen Artikel über die Weltregierung am 8. Dez. 2008 schrieb: Internationale Regierung neigt dazu, nur wirksam zu sein, wenn sie anti-demokratisch ist. Was geplant ist, die politische/finanzielle Weltregulierungsbehörde zu sein, ist der gleiche Haufen von Halunken, die die Finanzkrise auslösten, die der Papst verurteilt. Dieser Haufen sind Rothschilds Satanisten. In den Vereinten Nationen, hat sich der Satanismus zu einer echten Religion entwickelt – und zwar mit eigenem Antichristen.
Der absurde Kult Satans, Merkels Handzeichen entschlüsselt und noch mehr, Ratzinger, Geschöpfe der Popkultur…
http://www.youtube.com/watch?v=hXiLtnzoOw0
Hier ist das, was der Oberste Priester der Neuen Weltordnung, David Rockefeller, 1994 sagte : „Das gegenwärtige Fenster der Möglichkeiten“, in dem eine wahrhaft friedliche und interdependente Welt gebaut werden könnte, wird nicht all zu lange offen bleiben – Wir sind am Rande eines globalen Wandels. Alles, was wir brauchen, ist die richtige große Krise, und die Nationen werden die Neue Weltordnung akzeptieren.“
Quellen: PRAVDA-TV/dpa/ila-bonn.de/euro-med.dk vom 29.12.2012
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¨“Der Henker von Rom“, Erich Priebke, ist am 11.X.2013 100-jährig nähe Roms verstorben. Dessen vorgesehener Beisetzung widersetzte sich aber Argentinien wie auch die Stadt Rom, deren päpstliche Diözese, sowie sein brandenburgischer Geburtsort Henningsdorf (aus Tages-presse vom 17.Okt.13). // Am besten wäre Einäscherung, wie jene der elf gehenkten Ober-Nazi-Grössen „von Nürnberg vom 16. Okt. 1946“ (Ein von den naiven Todesstrafe-Gegnern absichtlich stets unterdrücktes Fanal-Datum), mit anschliessender Verstreuung der Asche im Mittelmeer — wie im August 1999 jene in der Ostsee von Hitlersekretär Martin Bormann zur Verhinderung der Entstehung jedwelcher Gedenkstätte. // Soll danach doch Totenfeier halten wo und wie, wer wolle…