Der Streit zwischen der Stadt Florenz und dem US-amerikanischen Unternehmen spitzt sich zu. Die Fast-Food-Kette fordert 18 Millionen Euro Schadensersatz, da sie keine Filiale in der Nähe der berühmten Kathedrale Santa Maria del Fiore eröffnen darf.
Es fing schon denkbar schlecht an. Als McDonald’s vor 30 Jahren sein erstes Restaurant in Italien eröffnete, kam es zu einem öffentlichen Aufruhr. Ausgerechnet am Fuße der Spanischen Treppe in Rom!
Es war der Auslöser für einen Kulturkampf, der bis heute andauert. Auf der einen Seite die Bewahrer von Jahrhunderten alten Kulturstätten und Heiligtümern, auf der anderen Seite profane Geschäftsinteressen.
Das neueste Kapitel in diesem Kulturkampf wird in Florenz geschrieben. Und wieder einmal geht es um die vermeintliche Verschandelung eines Weltkulturerbes. Der Streit entbrannte, als McDonald’s eine Filiale auf dem Domplatz in der historischen Altstadt eröffnen wollte. Kaum hatte es sich herumgesprochen, kam es zu ersten Protesten der Anwohner (McDonald’s Pommes Frites enthalten Zutaten, die in Tankdichtstoffen und Biodiesel verwendet werden).
Selbst eine eigene Facebook-Gruppe wurde eingerichtet. „Wir sagen Nein – lasst uns endlich eine Grenze setzen, gegen die Banalisierung durch den Kommerz!“, schreibt die Anti-Hamburger-Gruppe auf ihrer Facebook-Seite. Immerhin über 16.000 Anhänger teilen diese Ansicht. Der regierende Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, verteidigt das Verbot:
„Es geht uns nicht um eine Ideologie, aber wir sind gegen die Eröffnung eines McDonald’s am Dom oder anderen berühmten historischen Plätzen, wir sind einfach der Meinung, dass unser künstlerisches Erbe geschützt werden sollte.“
Er habe einfach nur „auf die Stadt gehört“ ergänzt Nardella. „Weder jetzt, noch sonst irgendwann“ werde es dieses Lokal geben. Das sieht man bei McDonald’s natürlich ganz anders.
„Wir haben monatelang mit dem Bürgermeister und seinen Gemeinderäten verhandelt, sie haben uns sogar noch gratuliert! Warum jetzt diese Ohrfeigen? Das hat einen politischen Hintergrund,“ mutmaßt der Geschäftsführer von McDonald’s Italien, Roberto Masi.
Wir werden dennoch alles dafür tun, unser bestes Restaurant der Welt auf dem Domplatz zu eröffnen. Auch wenn wir dafür den Gerichtsweg einschlagen müssen, falls keine Einigung zustande kommt.
Es stimmt, dass der US-amerikanische Gigant der Stadt Florenz in vielen Punkten entgegenkommen ist. Seit Kurzem gilt zum Beispiel in Florenz die Unesco-Regel, nach der 50 Prozent der angebotenen Speisen aus der Toskana stammen müssen. Und dafür war McDonald’s bereit, untypische Wege zu gehen. Geplant waren ein überwiegend florentinisches Menü mit lokalen Produkten.
Die „Kulturrevolution“ bei McDonald’s sah sogar vor, dass kein Fastfood serviert wird. Stattdessen Chianina-Fleisch von der ältesten Rinderrasse Italiens und Wein. Dazu noch Bedienung am Tisch, elegante Möbel, Wi-Fi, und sogar eine Bibliothek. Doch selbst das scheint die Verantwortlichen in Florenz nicht gütig gestimmt zu haben.
Noch im April hatten die Repräsentanten der Stadt mit McDonald’s verhandelt. Sie hörten den Plänen zu und machten Verbesserungsvorschläge, die auch angenommen wurden. Doch als die Pläne öffentlich wurden, und sich erster Widerstand regte, kassierte der Bürgermeister das Angebot wieder ein. Dafür gab es Glückwünsche aus seiner Partei, der Partito Democratico (PD) und sogar von der italienischen Linken.
McDonald’s fühlt sich ungerecht behandelt. „Wir haben neun Restaurants in Florenz, das bedeutet 300 Arbeitsplätze – womit haben wir eine derartige Behandlung verdient?“, klagt Geschäftsführer Masi. „Wir sind in allen historischen Zentren Italiens vertreten und haben dort mit Sicherheit keine historischen Plätze verschandelt. Vor einem Jahr wurde unsere Filiale am Louvre eröffnet“, so Masi weiter (McDonald’s empfiehlt Mitarbeitern eigene Produkte weniger zu essen).
Dabei ist die öffentliche Meinung keineswegs so eindeutig, wie Nardello meint. Es gibt nicht wenige, die finden, dass es sowieso schon zu spät sei, dass Zentrum zu retten. Es sei schon jetzt mit Ständen und Döner-Buden verhunzt. Doch die Fronten sind verhärtet und ein Prozess scheint unausweichlich. Ein Rechtsstreit dieser Art kann sich in Italien leicht mehrere Jahre hinziehen.
Und es ist zudem nicht die einzige aktuelle Baustelle von McDonald’s in Italien. Auch in Rom gibt es wieder Probleme. Der US-amerikanische Konzern möchte eine Filiale unweit des Petersplatzes eröffnen. Dafür wurden Räume vom Vatikan angemietet, was dazu geführt hat, dass einige Kardinäle fast vom Glauben abgefallen sind. Es regt sich Widerstand. Der Vatikan könnte durch die Miete des mehr als 500 Quadratmeter großen Restaurants bis zu 30.000 Euro Miete pro Monat kassieren (McDonalds beginnt Restaurants in den USA, Japan und China zu schließen).
Italien ist übrigens auch der Erfinder der „Slow-Food-Bewegung“, die 1986 von Carlo Petrini im Piemont gegründet wurde. Genussvolles, bewusstes und regionales Essen statt uniformen und globalisiertem Fast-Food. Der Auslöser für die Gründung? Die Eröffnung einer McDonald’s Filiale auf der von antiken und barocken Gebäude umgebenen Piazza Navona in Rom.
Literatur:
Food, Inc. – Was essen wir wirklich?
Opium fürs Volk: Natürliche Drogen in unserem Essen von Udo Pollmer
Chemie im Essen: Lebensmittel-Zusatzstoffe. Wie sie wirken, warum sie schaden von Hans-Ulrich Grimm
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com am 20.11.2016
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